Bentley Blower Jnr: Der Klassiker-Nachbau für das elektrische Schneckentempo
Der britische Hersteller Bentley bietet den vollelektrischen Blower Junior mit einer individuellen Konfiguration an. Wer den Nachbau des Klassikers von 1929 kaufen möchte, kann der Pressemitteilung vom 29. August 2024(öffnet im neuen Fenster) zufolge zwischen tausenden von Konfigurationsmöglichkeiten wählen. Allerdings ist die Auflage des Elektroautos auf 250 Exemplare limitiert.
Das Original aus dem Jahr 1929(öffnet im neuen Fenster) war ein Bentley 4 ½ Litre, der um einen sogenannten Roots-Kompressor(öffnet im neuen Fenster) ergänzt wurde. Die Blower Bentleys galten jedoch als notorisch unzuverlässig.
Der Nachbau hat nur wenig mit dem Rennwagen gemein. So haben Bentley und die Hedley Studios (früher The Little Car Company) das Original im Verhältnis 85 zu 100 geschrumpft. Das 3,7 Meter lange und 1,5 Meter breite Fahrzeug wiegt nur 550 kg. Damit erfüllt es noch die Voraussetzung, um in der EU in die Fahrzeugklasse L7e(öffnet im neuen Fenster) zu fallen.
Nur 15 kW Leistung
Die Höchstgeschwindigkeit ist in der EU auf 72 km/h beschränkt. In den USA sind es sogar nur 40 km/h. Viel mehr dürfte der Elektroantrieb mit einer Leistung von 15 kW (20 PS) auch kaum liefern können. Der Akku verfügt bei einer Spannung von 48 Volt über eine Kapazität von 10,8 Kilowattstunden (kWh). Das ergibt eine Reichweite von bis zu 100 km.
Besonders gemächlich dürfte die Fahrt im Comfort-Modus vorangehen. Dann ist die Motorleistung auf 2 kW begrenzt. Während im Bentley-Modus immerhin 8 kW zur Verfügung stehen, liefert der Sport-Modus die volle Leistung von 15 kW.
Preis um die 100.000 Euro
Potenzielle Käufer dürften vor allem Wert auf den originalgetreuen Nachbau der 700 Komponenten Wert legen. Sonst wäre der Preis von mehr als 100.000 Euro kaum gerechtfertigt. "Das Model wird in Handarbeit nach außergewöhnlich hohen Qualitätsrichtlinien gefertigt" , schreibt Bentley(öffnet im neuen Fenster) .
Weiter heißt es: "Die Karosserie besteht aus zwei Teilen, allerdings ist der hintere Teil nicht wie beim Original aus einem Eschenholzrahmen gefertigt, sondern aus hochwertigem Carbon, das wie beim Original mit imprägniertem Stoff bespannt ist. Die Motorhaube mit ihren zahlreichen Lüftungsschlitzen wird in traditioneller Handarbeit aus Aluminium gefertigt und mit traditionellen Lederschnallen befestigt."
Das Fahrgestell ist mit Blattfedern sowie maßstabsgetreuen, historisch korrekten Stoßdämpfern ausgestattet. Brembo-Bremsen an der Vorderachse und Trommeln an der Hinterachse sollen die nötige Bremskraft garantieren. Wo an der Fahrzeugfront früher der Kompressor montiert war, befindet sich nun der Ladeanschluss.
Ebenfalls neue Funktionen übernehmen die Anzeigen im Cockpit. So wird aus dem früheren Amperemeter eine analoge Ladestandsanzeige des Akkus. "Die Fahrgänge werden über einen Hebel angesteuert, der aussieht wie der ehemalige Zündvorwahlschalter" , schreibt Elektroauto-News(öffnet im neuen Fenster) . Nicht ganz ins Retrodesign füge sich hingegen das Navigationsdisplay ein.