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Bei laufenden Wahlen: Putin unterstützende russische Partei meldet Cyberangriff

Sämtliche ihrer elektronischen Dienste seien DDoS-Angriffen ausgesetzt, behauptet die russische Partei Einiges Russland. Putin geht wohl von Wahlsabotage aus.
/ Marc Stöckel
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Wladimir Putin, Präsident der Russischen Föderation. (Bild: GAVRIIL GRIGOROV/SPUTNIK/AFP via Getty Images)
Wladimir Putin, Präsident der Russischen Föderation. Bild: GAVRIIL GRIGOROV/SPUTNIK/AFP via Getty Images

Die den amtierenden russischen Präsidenten unterstützende Partei Einiges Russland ist offenbar während der in Russland laufenden Präsidentschaftswahlen zum Ziel eines Cyberangriffs geworden. Das berichten russische Medien(öffnet im neuen Fenster) unter Verweis auf Informationen aus dem Telegram-Kanal(öffnet im neuen Fenster) der betroffenen Partei.

Darin erklärt Einiges Russland, sämtliche seiner elektronischen Dienste seien groß angelegten DDoS-Angriffen ausgesetzt. Betroffen seien alle Adressen in den Subnetzen der Partei sowie die Domains edinros und er.ru. Einiges Russland habe zweitrangige Ressourcen vorerst stillgelegt, um die Verfügbarkeit der kritischen Bestandteile seiner Infrastruktur sicherstellen zu können.

IT-Spezialisten des zentralen Parteivorstands seien bereits dabei, die Angriffe abzuwehren, erklärt die Partei auf Telegram. An den Abwehrmaßnahmen beteiligt sei die russische Kommunikationsaufsichtsbehörde Roskomnadsor sowie Partner aus dem Bereich der Informationssicherheit.

Ukrainische Angreifer unter Verdacht

Einem Bericht von Zeit Online(öffnet im neuen Fenster) zufolge beschuldigt Putin die Ukraine, die Präsidentschaftswahl sabotieren zu wollen. Wer tatsächlich hinter den DDoS-Angriffen auf Einiges Russland steckt, ist zwar nicht abschließend bestätigt, angesichts des laufenden Krieges zwischen Russland und der Ukraine dürften ukrainische Angreifer aber durchaus ein großes Interesse daran haben, störend in die russischen Wahlen einzugreifen.

In den letzten Monaten hatte die Ukraine mehrere angeblich erfolgreiche Cyberangriffe gegen Russland verkündet. Im Januar hieß es beispielsweise, ukrainische Hacker hätten etwa zwei Petabyte an Forschungsdaten von Planeta, Russlands Zentrum für Weltraum-Hydrometeorologie, vernichtet und in diesem Zuge auch einen Supercomputer lahmgelegt.

Im Dezember 2023 verkündete der ukrainische Militärnachrichtendienst GUR einen erfolgreichen Angriff auf Russlands Föderalen Steuerdienst (FTS) . Dabei sei die "gesamte Datenbank" der Steuerbehörde sowie alle zugehörigen Sicherungskopien gelöscht worden. Anfang März 2024 behauptete GUR außerdem, in die Systeme des russischen Verteidigungsministeriums eingedrungen zu sein und dabei sensible Daten abgegriffen zu haben.


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