Kleiner, lauter, teurer?
Emotn N1
Beim nächsten Kandidaten müssen wir beim ersten Einschalten gleich zwei davon abnicken – sonst geht beim Emotn N1 nichts. Wenn wir uns damit angefreundet haben, unsere Nutzungsdaten zugänglich zu machen, bekommen wir allerdings auch einiges mehr geboten als beim Yaber Pro V9.
Als einziger Projektor im Test kann der kompakt-zylindrische N1 nämlich Netflix direkt aus dem Betriebssystem starten. Dieses basiert auf Ubuntu und bietet sogar einen absolut brauchbaren Webbrowser. Die Bluetooth-Fernbedienung muss nah vor der Front des Projektors zum ersten Pairing platziert werden, dedizierte Tasten am Gerät selbst gibt es nicht.
Das Bild ist mit 500 Ansi-Lumen schön hell und auch bei leichtem Tageslichteinfall noch gut erkennbar. An den Rändern dunkelt es jedoch merklich ab, was bei Bildern mit hohem Weißanteil zu sehen ist. Die automatische Ausrichtung und der Fokus sind ziemlich treffsicher, aber wir konnten durch manuelles Nachjustieren immer noch ein wenig mehr Schärfe erreichen. Der Projektor ist schön leise und seine Latenz von ca. 60 ms macht ihn für uns spieletauglich.
Die Anwendungen aus dem vorinstallierten Appstore sind nicht alle funktionsfähig, aber zumindest Internetradios bekamen wir zum Laufen.
Die Fernbedienung hat keine Taste zur Quellenauswahl, dafür gibt es Netflix, Amazon Prime Video und Youtube auf Knopfdruck. Das unterstreicht, ebenso wie der einzelne HDMI-Eingang, dass der Emotn N1 als alleinstehendes Medienkonsumgerät ohne die Notwendigkeit weiterer Zuspieler konzipiert wurde. Diese Aufgabe erfüllt er unserer Meinung nach sehr gut – wenngleich wir beim Sound Abstriche machen müssen.
Der Lautsprecher klingt zwar um Welten besser als der des Yaber Pro V9, aber lange nicht so gut wie ein richtiger Bluetooth-Speaker – oder wie wir es vom Volumen des Emotn N1 erwarten würden. Stereo gibt es nicht, dafür aber simulierten Raumklang.
Xgimi Mogo 2 Pro
Mit seinem Klang punktet hingegen der nächste Kandidat. Man sieht es ihm nicht an, aber der kleinste Projektor in unserem Testfeld hat den größten Sound. Den Xgimi Mogo 2 Pro würden wir ohne weiteres auch als Stereo-Bluetooth-Lautsprecher nutzen – was dank vorhandener Konnektivität und der Stromversorgung über USB-C sogar mit einer Powerbank ginge.
Aber auch als Projektor überzeugt der Mogo 2 Pro. Er kommt mit Android TV 11 als Betriebssystem, was einen Google-Account voraussetzt. Er war bei uns innerhalb weniger Sekunden einsatzbereit, weil wir die Einrichtung mit unserem Smartphone abschließen konnten.
Somit steht uns auch Youtube sofort zur Verfügung, Netflix sollte über Umwege auch installierbar sein – aber bei uns funktionierte das nicht.
Das 500 Ansi-Lumen helle Bild zeigt keine Abdunkelungen und die Automatiken für Trapez und Fokus sind treffsicher. Es gibt sogar eine Objekterkennung, die das Bild im Ganzen verkleinert, wenn Gegenstände im Weg stehen. Auch eine automatische Abschaltung der Lichtquelle zum Augenschutz bietet der Projektor – was im Kinderzimmer sicherlich sinnvoll ist.
Der Lüfter rauscht vernehmbar, ist aber nicht so laut, dass er nervt. Die Latenz ist mit unter 50 ms im Gaming-Modus niedrig genug für die meisten Spiele. Allerdings muss dann auf die Trapezkorrektur verzichtet werden. Die unbeleuchtete Fernbedienung hat keine Tasten für die Quellenwahl, ist aber dank fühlbar unterschiedlicher Tasten gut benutzbar.
Wie beim großen Modell des gleichen Herstellers sind nur wenige Optionen für die Bildkalibrierung und den Komfort vorhanden.
Viewsonic M2
Davon hat der schon etwas ältere Viewsonic M2 genügend. Ob Gamma, Farbanteile oder Komforteinstellungen wie die Vorwahl der Quelle beim Einschalten – beim M2 kann vieles angepasst und in zwei Profilen gespeichert werden.
Seine flache und kompakte Bauweise führt dennoch nicht zu lauten Lüftergeräuschen, denn der M2 ist eindeutig der leiseste Projektor im Test. Auch sein helles Bild mit 500 Ansi-Lumen kann mit dem Mogo 2 Pro locker mithalten. Beim Sound hingegen verliert er klar.
Bluetooth-Konnektivität und Klinkenanschluss sorgen aber auch hier wie bei allen anderen Geräten für Abhilfe.
Nicht so gut sieht es hingegen bei den Smart-TV-Funktionen aus. Der M2 kommt mit einem eigenen, auf Android basierenden Betriebssystem, das einen alternativen App-Store ohne native Programme für Youtube oder Amazon Prime Video, geschweige denn Netflix mitbringt. Dafür ist keinerlei Anmeldung nötig, um den Projektor zu nutzen.
Seine Automatikfunktionen für Fokus und Verzerrung sind solide, einen Augenschutz hat das Gerät auch. Die Latenz ist mit rund 60 ms bei Abschaltung von Bildverbesserungen für viele Spiele ausreichend.
Auch sonst punktet der M2 bei uns: Er kommt als einziger mit einem Micro-SD-Kartenslot, eine robuste Tasche für das Netzteil und die einfach gehaltene Fernbedienung sind im Lieferumfang enthalten. Dabei lässt er sich wie der Mogo 2 Pro notfalls per Powerbank über seinen USB-C-Anschluss betreiben.
Viewsonic bewirbt den M2 mit 1.200 LED Lumen Lichtleistung – auch wenn das etwas merkwürdig erscheinen mag, hat es seine Berechtigung (G+). Alle von uns getesteten Projektoren erscheinen subjektiv wesentlich heller, als es ihre Ansi-Lumen-Spezifikation vermuten ließe. Der Grund liegt in der LED-Lichtquelle, die Farben deutlich kontrastreicher wirken lässt. Daher raten wir dazu, einmal einen LED-Projektor im realen Umfeld auf die subjektive Helligkeit zu prüfen.
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Naja, es wäre dann wohl ein großes Graues/Weißes Rechteck, wenn man die dafür empfohlene...
Der ist auf der letzten Seite unter "Verfügbarkeit" - wie immer.
2,8kg, die Lampen der Acers halten ewig (10-15000h sind realistisch) und JA: NULL...
Das ist tatsächlich eine interessante Frage. Ich hab es mal ausprobiert und nachgemessen...
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