Bauprobleme: Nur 10 Prozent der neuen FTTH-Zugänge werden geprüft

Anga Com Beim Bau von neuen Glasfasernetzen gibt es mehr Probleme als bisher bekannt. Laut Deutsche Glasfaser werden diese zu spät erkannt.

Artikel veröffentlicht am ,
Jörg Eylert von Deutsche Glasfaser auf der Branchenmesse Anga Com in Köln
Jörg Eylert von Deutsche Glasfaser auf der Branchenmesse Anga Com in Köln (Bild: Achim Sawall/Golem.de)

Nur rund 10 bis 20 Prozent der neu verlegten Glasfasern werden durch den Baupartner überprüft und nachgemessen. Das sagte Jörg Eylert, Head of Department Excellence Lab, Deutsche Glasfaser, am 23. Mai 2023 auf der Branchenmesse Anga Com in Köln.

Dabei geht es um die Verbindung des Backbone zum PoP und der Technikzentrale. Es fehlen die entsprechenden Messprotokolle, die dann zeitaufwendig nachgeliefert werden müssen. Dadurch verzögert sich gegebenenfalls die Inbetriebnahme. Das hat aber nicht automatisch Auswirkungen auf die Funktionsfähigkeit der Leitungen.

"Dieses Fehlen wird in der Regel erst nach der Auszahlung des Bauanreizes beziehungsweise nach dem Ende der Beauftragung festgestellt", erklärte Eylert.

Ein weiterer Nachteil seien Abweichungen durch unterschiedliche Messungen und eine nicht ausreichende Qualifikation des Personals, das die Messungen durchführe, sagte er. Es gebe während des Ausbaus des Netzwerkes keine Kontrolle der Leistungsfähigkeit und keine Überprüfung von Schäden an der Glasfaser.

Markus Eilers von Exfo will mit neuen Test-, Mess- und Faserüberwachungsmethoden das Problem der Deutschen Glasfaser lösen.

Kontrolle des Ausbaus an den Netzbetreiber

"Die Qualität ist nicht ausreichend, und es muss viel nachgearbeitet werden", sagte Eilers. "Unsere Idee ist, die Kontrolle des Ausbaus komplett vom Bauunternehmen hin zu Deutsche Glasfaser zu übertragen." Der Netzbetreiber soll die Ergebnisse des Ausbaus unmittelbar einsehen und dokumentiert bekommen. Das werde mit der Installation eines Switches zusammen mit dem Fiber Monitoring von Exfo erreicht. Dann werde zuerst die Leistung jeder Glasfaser bis zum ersten Splitter gemessen und dann der Rest des Netzwerkes.

Insgesamt plant Deutsche Glasfaser sechs Millionen Glasfaseranschlüsse, davon vier Millionen bis Ende 2025. Durch das Auftreten vieler neuer Anbieter hat sich der Wettbewerb bei FTTH auf dem Lande verstärkt.

Nachtrag vom 25. Mai 2023, 11:51 Uhr

Laut Deutsche Glasfaser geht es um die Messprotokolle, nicht um die Funktionsfähigkeit der Glasfasern, wie wir zuerst geschrieben hatten. Der Text wurde entsprechend überarbeitet.

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ImperatorBob 25. Mai 2023 / Themenstart

Das mit den 10% glaube ich gerne. Folgendes habe ich bisher im Bekanntenkreis...

Jonkree 25. Mai 2023 / Themenstart

Die Glasfaser Mikrokabel können auch beim Einblasen beschädigt werden. Wir hatten intern...

Faksimile 25. Mai 2023 / Themenstart

Dafür haben die Kuhstallbesitzer keine Chance gehabt, xDSL zu bekommen. Denn gefördert...

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