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Bauindustrieverband: Experte fordert Leerrohrzwang für Glasfaser beim Straßenbau

Statt direkt Leerrohre für Glasfaser zu verlegen, reißen Kommunen nur wenige Monate nach einer Baustelle die Straße direkt wieder auf. Der Bauindustrieverband fordert dafür jetzt klare Vorgaben.
/ Achim Sawall
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Trenching von der Kellner Telecom im Jahr 2011 (Bild: Buglas)
Trenching von der Kellner Telecom im Jahr 2011 Bild: Buglas

Bauexperten fordern für den schnelleren Ausbau der Internet-Infrastruktur die obligatorische Verlegung von Leerrohren bei größeren Straßensanierungen. "Es ist unwirtschaftlich, dass beim Straßenbau nicht vorsorglicher gedacht wird. Die Zusatzkosten für das Legen von Leerrohren sind minimal" , sagte Joachim Selzer, Chef des Straßen- und Tiefbauverbandes Nordrhein-Westfalen, der Rheinischen Post(öffnet im neuen Fenster) .

Die Folgen des Fehlens solcher Vorgaben schilderte Beate Wiemann, Hauptgeschäftsführerin beim Bauindustrieverband NRW: "132 Millionen Euro an Zuschüssen des Bundes für den Breitbandausbau warten darauf, verteilt zu werden. Doch anstatt direkt Leerrohre zu verlegen, reißen die Kommunen nur wenige Monate nach einer Baustelle die Straße direkt wieder auf."

Die schwarz-rote Koalition will für den Ausbau des schnellen Internets in Deutschland vorhandene Leitungen mitnutzen. So hieß es in einem Antrag von Union und SPD, der im Juli in den Bundestag eingebracht wurde. Auch beim Bau von Brücken sollte bindend werden, Leerrohre für Internetkabel zu verlegen. Der Antrag ist angenommen worden.

80 Prozent der Kosten für Graben von Leitungen

Für die Union sagte Ulrich Lange (CSU), 80 Prozent der Kosten entfielen auf das Graben von Leitungen.

Der Präsident des Landkreistages, Hans Jörg Duppré, sagte: "Für einen flächendeckenden Breitbandausbau unter optimaler Nutzung aller Technologien sind nach einer Studie des TÜV Rheinland rund 20 Milliarden Euro erforderlich. Andere Berechnungen gehen bei einem Glasfaserausbau sogar von Kosten deutlich über 40 Milliarden Euro aus. Nur durch einen konsequenten Förderansatz lassen sich daher die gesetzten Ausbauziele auch tatsächlich erreichen." Ein flächendeckender Glasfaserausbau bis zum letzten Bauernhof würde bis zu 93 Milliarden Euro kosten, so Berechnungen des TÜV Rheinland und der TU Dresden.


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