Bauernverband: Glasfaserausbau bis 2025 "ist viel zu langsam"

Der Deutsche Bauernverband hat das Ziel der Bundesregierung einer flächendeckenden Versorgung mit Gigabit-Netzen bis zum Jahr 2025 als völlig unzureichend kritisiert. "Wir leben im Jahr 2018. Wir verlieren Zeit und wir vergeben Chancen" , sagte Verbandspräsident Joachim Rukwied der Rheinischen Post(öffnet im neuen Fenster) . Die große Koalition strebt eine "flächendeckende digitale Infrastruktur von Weltklasse" mit Gigabit-Netzen bis 2025 an. Ihr Ziel lautet dabei: "Glasfaser in jeder Region und jeder Gemeinde, möglichst direkt bis zum Haus."
Rukwied erklärte: "Wir sehen große Chancen in der Digitalisierung, umweltschonender zu arbeiten und beispielsweise Pflanzenschutzmittel und Düngemittel punktgenauer einsetzen zu können." Die digitale Technik sei heute in der Lage, GPS-gesteuert die unterschiedlich großen und in der Breite immer wieder variierenden Felder punktgenau zu düngen oder zielgenau Pflanzenschutzmittel einzusetzen.
Bauernverband: Fördergelder von zwölf Milliarden Euro reichen nicht
Dafür sei aber eine entsprechende Erschließung des ländlichen Raumes mit Internet nötig, damit die modernen Steuerungssysteme auch funktionierten. "Da muss noch kräftig investiert werden" , sagte Rukwied. Mit den von der Regierung geplanten staatlichen Fördergeldern von zwölf Milliarden Euro für den flächendeckenden Netzausbau in den nächsten sieben Jahren könne man "nicht wirklich viel bewegen" .
Rund elf Milliarden Euro müssten private und öffentliche Investoren ausgeben, um allein in Bayern bis zum Jahr 2030 jedes Haus mit einem Glasfaseranschluss zu versorgen. Das ergab eine Studie des Forschungsinstituts WIK Consult (Wissenschaftliches Institut für Internet und Kommunikationsdienste), die die bayerischen Grünen in Auftrag gegeben haben.
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