Bauen: Ein Hochhaus aus Holz für Hamburg
Die weltweite Zementherstellung stößt jährlich mehr CO2 aus als der Luftverkehr. Ein nachwachsender Rohstoff soll Bauen umweltfreundlicher machen.

Wälder, Schiffe, Häuser: Was immer aus Holz ist, ist nach einem trockenen, heißen Sommer gefährdet. Ein Funke reicht aus, um es in Brand zu setzen. Trotzdem kommen Holzhäuser wieder in Mode. Auch als Hochhäuser. In Hamburg beginnt im Winter der Bau des ersten deutschen Holzhochhauses. Das ist nachhaltiger als eines aus Beton - und bei einem Feuer sogar sicherer als eines der typischen Hochhäuser aus Stahl.
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Wildspitze heißt das Gebäude, das das Hamburger Architekturbüro Störmer Murphy and Partners entworfen hat. Es wird ab Anfang kommenden Jahres im Quartier Elbbrücken, am östlichen Rand der Hamburger Hafencity, gebaut. 2023 soll das Gebäude fertig sein. Es wird das erste Holzhochhaus in Deutschland, der Bau soll nachhaltiger sein für die Umwelt als ein konventioneller Betonbau. Aber der Brandschutz ist schon ein Thema.
Die Wildspitze hat zwei Teile
Das Holzhochhaus besteht aus zwei Teilen, einem höheren und einem niedrigeren. Letzterer wird sechs Obergeschosse haben, dort werden auch Mieter einziehen. Im 19-geschossigen anderen Teil werden auf 16 Geschossen Eigentumswohnungen entstehen.
In die beiden unteren Geschosse wird schließlich die Deutsche Wildtier Stiftung einziehen: Sie wird auf etwa 2.200 Quadratmetern eine Ausstellung über die heimische Tierwelt einrichten - daher auch der Name für das Gebäude. Zu der Fläche gehört ein Saal, in dem die Stiftung das erste Naturfilm-Kino in Deutschland betreiben will.
"Das ist ein Pilotprojekt in Deutschland", sagt Jan Störmer vom Architekturbüro Störmer Murphy and Partners im Gespräch mit Golem.de, schränkt aber ein, dass das Haus nicht ganz aus Holz bestehen werde. Die Bauordnung erfordere, dass das Gebäude einen Kern aus Beton haben müsse. Treppenhäuser und Fahrstuhlschächte werden also konventionell gebaut, ebenso das Fundament, das Warft- und Erdgeschoss. Aber der Rest der tragenden Konstruktion soll aus Holz sein: Stützen, Wände, Decken.
Zement ist schädlich für die Umwelt
Bauen ist nicht sehr gut für das Klima: Bei der Herstellung von Zement werden große Mengen Kohlendioxid freigesetzt: Bei der Produktion von einer Tonne Zement wird 600 Kilogramm bis eine Tonne Kohlendioxid freigesetzt. Die Weltproduktion an Zement liegt derzeit bei knapp fünf Milliarden Tonnen. Dieser Industriezweig ist für etwa acht Prozent der weltweiten Emissionen an klimaschädlichen Gasen verantwortlich. Wäre die Zementindustrie ein Staat, läge sie hinter China und den USA auf dem dritten Platz der Kohlendioxidemittenten, schrieb die Fachzeitschrift Chemietechnik im vergangenen Jahr.
Für die Herstellung des grauen Baustoffs werden großen Mengen Sand benötigt: im Jahr rund 40 Milliarden Tonnen. Zu glauben, dadurch ließen sich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen - den Bedarf zu decken und gleichzeitig das Vorrücken der großen Wüsten in Afrika oder Asien zu stoppen -, ist aber ein Irrtum. Wüstensand eignet sich nicht zur Betonherstellung. Stattdessen werden dafür weltweit die Strände abgebaggert. Hinzu kommt, dass bei der Herstellung von Zement und Beton große Mengen Energie aufgewendet werden müssen.
Holz soll hier eine umweltfreundliche Alternative sein: Es wächst von selbst, absorbiert dabei Kohlendioxid aus der Atmosphäre und speichert es, statt es wie bei der Zementherstellung in die Atmosphäre freizusetzen. Bäume für den Hausbau zu schlagen, bedeutet dabei aber nicht, den Wäldern zu schaden.
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Holzbau gegen den Klimawandel |
Es stimmt, dass bei Holz (je nach Verarbeitungsart, also wie homogen das entstehende...
ahso. fahr mal nach rom und schau dir das panteon an. das ist aus beton und es gibt noch...
das stimmt allerdings nur wenn alle Bäume etwa gleich alt sind. Wenn man sich einen...
Mittels Hmtl-Befehl, wie bspw.: Golem URL=https://www.golem.de] Golem https://www...