Bankzusammenbruch: Pleite der Silicon Valley Bank sendet Schockwellen

Start-ups und IT-Firmen kommen derzeit nicht an ihr Geld. Die Silicon Valley Bank ist unter staatlicher Aufsicht.

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Am Hauptsitz der Bank in Santa Clara, Kalifornien, hängt am 10. März 2023 eine Mitteilung über die Schließung der Silicon Valley Bank.
Am Hauptsitz der Bank in Santa Clara, Kalifornien, hängt am 10. März 2023 eine Mitteilung über die Schließung der Silicon Valley Bank. (Bild: NOAH BERGER/AFP via Getty Images)

Mit der Silicon Valley Bank erlebt die USA den zweitgrößten Bankzusammenbruch in ihrer Geschichte. Wie der öffentliche Einlagensicherungsfonds FDIC (Federal Deposit Insurance Corp) mitteilte, wurde das Vermögen der auf die IT-Branche ausgerichteten Bank beschlagnahmt. Alle Einlagen seien an die neu gegründete Deposit Insurance National Bank of Santa Clara übertragen worden.

Die Bank ist die 16. größte in den USA, mit einem Vermögen von rund 209 Milliarden US-Dollar zum 31. Dezember 2022, erklärte die Federal Reserve. SVB richtete sich hauptsächlich an Start-ups und deren Investoren. Ihre Einlagen stiegen im Jahr 2021 um 86 Prozent auf 189 Milliarden US-Dollar und erreichten ein Quartal später mit 198 Milliarden US-Dollar ihren Höchststand.

Die Bank investierte große Teile der Einlagen in US-Staatsanleihen und andere staatlich geförderte Schuldtitel. Bis zu einer Summe von 250.000 US-Dollar sind Einlagen in den USA versichert. Slow-Ventures-Mitbegründer Sam Lessin sagte dem Sender CNBC: "Viele Start-ups hatten deutlich mehr als 250.000 US-Dollar bei der Silicon Valley Bank geparkt." Roku hat 487 Millionen US-Dollar an Einlagen bei der gescheiterten Silicon Valley Bank, erklärte das Streaming-Media-Unternehmen in einer Pflichtmitteilung an die Securities and Exchange Commission (SEC). Etwa 26 Prozent der Barmittel von Roku in Höhe von 1,9 Milliarden US-Dollar sind bei der SVB. "Zum jetzigen Zeitpunkt weiß das Unternehmen nicht, inwieweit man in der Lage sein wird, seine Bareinlagen bei der SVB zurückzuerhalten", erklärte Roku.

Die Muttergesellschaft der Bank, die SVB Financial Group, war auf der Suche nach einem Käufer, nachdem sie am Freitagmorgen mit einer Kapitalerhöhung durch einen Aktienverkauf im Wert von 2,25 Milliarden US-Dollar gescheitert war. Das kalifornische Ministerium für Finanzschutz und Innovation hatte die Bank am 10. März 2023 innerhalb weniger Stunden geschlossen und sie unter die Kontrolle der FDIC gestellt.

Kunden versuchten, 42 Milliarden US-Dollar abzuheben

Kunden versuchten allein am 9. März, 42 Milliarden US-Dollar abzuheben – etwa ein Viertel der gesamten Einlagen der Bank -, teilte die kalifornische Aufsichtsbehörde mit. Die Abhebungen führten am Donnerstag zu einem negativen Kassenstand von fast 1 Milliarde US-Dollar und ausgehende Zahlungen waren nicht mehr gedeckt.

Die Silicon Valley Bank hatte 17 Filialen in Kalifornien und Massachusetts. Die Hauptniederlassung und alle Filialen der Silicon Valley Bank werden am Montag, 13. März 2023, wiedereröffnet.

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TheUnichi 14. Mär 2023 / Themenstart

Bla bla bla ich mach Crypto und bin deshalb jetzt Finanzexperte und quasi fast so reich...

maxule 12. Mär 2023 / Themenstart

Es sei denn, der Zins bzw. die Zinserwartung fällt. Mit genügend Kapitaldeckung kann...

Faksimile 12. Mär 2023 / Themenstart

Ist es eigentlich Schade um so einen Hedge Fond? Für mein Empfinden eher nicht.

Makatu 12. Mär 2023 / Themenstart

So wie's aussieht sitzt das Venture Capital auch nicht mehr so locker und die StartUps...

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