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Baikal Electronics: Russischer Prozessor-Hersteller Baikal ist pleite

Nach der Insolvenz des Besitzers von T-Platforms soll das geistige Eigentum der Baikal- CPUs für ein paar Millionen Euro versteigert werden.
/ Daniel Ziegener
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Baikal soll noch 484 Millionen Rubel wert sein. (Bild: Baikal Electronics)
Baikal soll noch 484 Millionen Rubel wert sein. Bild: Baikal Electronics

Einem Bericht des Nachrichtenmagazins CNEWS zufolge(öffnet im neuen Fenster) ist T-Platforms, der Besitzer des Chipherstellers Baikal Electronics, insolvent. Bereits im vergangenen Oktober wurde die endgültige Zahlungsunfähigkeit festgestellt.

Laut der Tageszeitung Kommersant(öffnet im neuen Fenster) soll nun das Eigentum des Chipentwicklers Baikal einschließlich aller Patente im September 2023 versteigert werden. Deren Wert soll 484 Millionen Rubel - umgerechnet rund 4,6 Millionen Euro - betragen.

Baikal stellte Ende 2021 einen ARM-Chip mit 48 Kernen vor , die Varianten Baikal-S und Baikal-L galten aber damals schon als veraltet. Die Entwicklung eigener ARM-Prozessoren wurde bereits 2014 angekündigt - kurz nach der Annexion der Krim(öffnet im neuen Fenster) .

Sanktionen trafen auch die Chip-Produktion

Nachdem Russland im Februar 2022 die großflächige Invasion der Ukraine startete, beteiligten sich viele internationale Tech-Unternehmen an Sanktionen gegen das Land. Zu den ersten gehörte TSMC, das bereits Tage nach Beginn des Kriegs ankündigte, Chip-Importe nach Russland einzustellen .

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Folge war das Ende von Baikals ARM-Prozessor , der bei TSMC gefertigt wurde. Russlands Regierung kündigte daraufhin noch 2022 an, mit einer Investition von umgerechnet 36,5 Milliarden Euro bis 2030 eine eigene Chipproduktion aufbauen zu wollen .

Die derzeitigen Eigentümer von Baikal Electronics wollen keinen Anspruch auf das geistige Eigentum der Firma erheben und hoffen laut Kommersant, dass die Versteigerung "dazu beitragen wird, die Anzahl der Produkte mit Baikal-Prozessoren zu erhöhen" . Der Manager eines russischen Entwicklungszentrums sagte jedoch Kommersant, es sei einfacher, ein neues Produkt von Grund auf zu entwickeln, statt auf Baikals Technologie aufzubauen.


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