Bahn: Wasserstoffzüge sollen ab Juni mit Passagieren fahren
Erstmals startet eine komplette Flotte Wasserstoffzüge in den Regelbetrieb, um Dieselzüge zu ersetzen. Tests dafür laufen seit Jahren.

Bahnreisende in Niedersachsen sollen von Juni an erstmals regulär mit Wasserstoffzügen fahren können. Das teilte der Zughersteller Alstom in Salzgitter am Mittwoch auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa) mit.
Noch in diesem Jahr sollen die Dieselzüge auf der Bahnstrecke Cuxhaven-Buxtehude durch 14 Wasserstoffzüge ersetzt werden. Erste Züge stünden bereits zu Schulungszwecken an einer Wasserstofftankstelle in Bremervörde.
Nach Angaben von Alstom handelt es sich um die weltweit erste Flotte von Wasserstoffzügen im Passagierbetrieb. Von September 2018 bis Februar 2020 waren zwei der neuartigen Züge auf der Strecke schon mit Passagieren im Testeinsatz. Im vergangenen Jahr gab es auch bereits Tests eines einzelnen Wasserstoffzugs dieses Typs im Regelbetrieb auf der Zollernalbbahn. Dabei wurde ein Zug aus der Dieselflotte probeweise ersetzt.
Ende des Jahres sollen laut Alstom weitere Wasserstoffzüge in Hessen in den Regelbetrieb gehen. Den Angaben zufolge hat dort der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) 27 Züge des Typs Coradia iLint bestellt. In Frankfurt-Höchst wird für diesen Einsatz eine Wasserstofftankstelle gebaut. International liegen dem Hersteller zufolge derzeit Aufträge aus Frankreich und Italien vor. Golem.de war auch schon auf einer Probefahrt mit dem Coradia iLint.
Am 12. Mai informierte sich Niedersachsens Europaministerin Birgit Honé (SPD) zusammen mit einer EU-Delegation bei Alstom in Salzgitter über die Wasserstoffzüge. Das Land förderte die Anschaffung der 14 Züge mit rund 81 Millionen Euro.
Zahlreiche Tests für Alternativen zum Dieselzug
Seit einigen Jahren setzen Bundesländer und auch Verkehrsverbünde vermehrt auf alternative Antriebe für Streckenabschnitte ohne Oberleitungen, die mit Wasserstoffzügen befahren werden sollen. Dazu gehören etwa das bereits erwähnte Baden-Württemberg, Brandenburg, Hessen oder auch Thüringen.
Neben den Wasserstoff-Antrieben von verschiedenen Herstellern werden auch klassische Triebwagen mit E-Motor getestet, die kürzere Strecken ohne Oberleitung per Akku überbrücken können. In Sachsen entschied man sich so auch gegen Wasserstoff- und für Akkuzüge.
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Warum? Das muss man einfach sowohl ausrechnen als auch ausprobieren. Ich weiß schon, bei...