Windows für Gaming und AMD für Kompatibilität
Das Windows-Betriebssystem des Aya Neo Next ist Fluch und Segen zugleich: Zwar lassen sich so ziemlich alle vorstellbaren Spiele, Emulatoren und Programme installieren und ausführen, aber per Touchscreen ist die Einrichtung mühsam. Wir haben dafür die Konsole per Adapter an einen Bildschirm gehängt und Maus und Tastatur angeschlossen.
Wir denken, dass zumindest eine Multiport-Lösung beigelegt werden sollte. Auf dem 7-Zoll-Bildschirm mit seiner verhältnismäßig niedrigen Auflösung macht Windows keine gute Figur. Zum Arbeiten oder Spielen an einem externen Monitor taugen die beiden USB-C-Schnittstellen mit 4K-Ausgabe bei 60 Hz aber allemal.
Unterwegs soll ein eigener Launcher von Aya helfen, für den man zunächst ein Konto anlegen muss. Die AyaSpace genannte Steuerzentrale ist erstaunlich nützlich und bündelt die wichtigsten Einstellungen sowie eine Übersicht der installierten Spiele. Nicht alle werden automatisch erkannt, unsere Ubisoft-Titel mussten wir manuell hinzufügen. Auch Stromsparmodi und ein Leistungsmonitor sind enthalten. Zudem erfuhr die im Betastadium befindliche Software während unseres Testzeitraumes mehrere sinnvolle Updates.
Das spricht dafür, dass die AyaSpace kein liebloses Nebenprojekt des Herstellers ist, sondern integraler Bestandteil des Produktes. Sie lässt sich jederzeit mit einem Druck auf eine der unteren Tasten rechts an der Front aufrufen.
Stellt man hier 5 Watt für den Prozessor ein, bleibt das Lüftergeräusch kaum hörbar, bei 20 Watt pustet er laut und übertönt teilweise die blechern klingenden Stereolautsprecher. Höhere Leistung verringert natürlich die Akkulaufzeit, laden lässt sich das Aya Neo Next per beigelegtem Netzteil mit bis zu 65 Watt, was den Akku innerhalb einer Stunde auf über 80 Prozent füllt.
Wir haben beim Videostreaming gut vier Stunden Laufzeit in der geringsten Leistungsstufe gemessen und beim Spielen mit maximalen Einstellungen rund 90 Minuten. Dabei war die Bildschirmhelligkeit jeweils auf die vollen 400 nits gesetzt. Der Touchscreen ist in der Sonne nur eingeschränkt nutzbar, in Innenräumen ist das Display aber schön hell. Wir konnten je nach Blickwinkel Einstreuungen durch die Hintergrundbeleuchtung bei schwarzen Bildschirminhalten wahrnehmen.
Für den Filmgenuss zwischendurch ist das Handheld eher nicht zu empfehlen, weil ihm ein Standfuß fehlt, den sowohl die Nintendo Switch als auch der OneXPlayer besitzen.
Ryzen rockt
Beim Spielen hingegen brilliert die Konsole durch ihre akkurate Steuerung und die hohe Leistungsfähigkeit des Chipsatzes.
Die Ryzen-CPU mit integrierter Grafikeinheit schaffte selbst moderne Titel wie Forza Horizon 5 mit spielbaren Bildraten über 30 fps bei mittleren Einstellungen. Dabei liefen alle getesteten Spiele ohne die von den aktuellen Intel-GPUs bekannten Kompatibilitätsprobleme.
Emulatoren bis hin zur Playstation 3 sind fast uneingeschränkt nutzbar. Hier übertrumpft Aya das Steam Deck an Flexibilität: Nicht nur Steam-Spiele laufen, auch weitere Plattformen wie die Xbox-App, Ubisoft Connect, GOG Galaxy oder der Epic Games Store stehen uns offen. Lediglich das fehlende Trackpad für die Maussteuerung spricht hier für das Steam Deck. Andererseits lässt sich Windows natürlich auch auf dem Steam Deck installieren, genauso wie Linux auf dem Neo Next läuft.
Die Vibrationsfunktion des Handhelds lässt sich in mehreren Stufen einstellen, sie erscheint uns im Vergleich mit aktuellen Controllern jedoch eher flach und kraftlos.
Wer es abenteuerlich mag, kann mit einem Tuning-Werkzeug von AMD die Leistungsaufnahme über die vorgesehenen 20 Watt steigern und damit die Recheneinheiten noch etwas beschleunigen. Sie sind mit 3.417 Punkten im Cinebench R20, 3.700 bei Firestrike und 1.470 bei Time Spy aber ohnehin schon fix unterwegs.
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Aya Neo Next im Test: Gute, aber teure Steam-Deck-Alternative | Verfügbarkeit und Fazit |
Das bleibt am Ende Geschmackssache. Da hast Du Recht. Ich mag schöne Grafik, aber wenn...
Dazu kommt noch dass Valve nicht unbedingt auf den Gewinn angewiesen ist. Dadurch können...
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