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AWS: Gebühr für den Wechsel auf andere Clouds fällt weg

Wie Google will auch Amazon Web Services den Wechsel auf andere Systeme vereinfachen. Das Ganze wird künftig kostenlos - mit Haken.
/ Oliver Nickel
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AWS streicht die Wechselgebühr für Kunden. (Bild: Pixabay.com)
AWS streicht die Wechselgebühr für Kunden. Bild: Pixabay.com / Pixabay-Inhaltslizenz

Nachdem Google kostenlose Datentransfers von den eigenen Cloudrechenzentren auf andere Dienste angekündigt hat, zieht Amazon Web Services als größter Cloudanbieter nach. Kunden können künftig ihre Daten von der AWS-Cloud in andere Cloudumgebungen oder auf Bare-Metal-Server übertragen und müssen dafür keine Transferkosten mehr bezahlen. Kurzum: Amazon streicht die Transfer-out-to-the-Internet-Gebühren (DTO) für die eigenen Dienste.

"Das beinhaltet Traffic von Amazon EC2, Amazon Simple Storage Service (S3) und den Application Load Balancer" , schreibt AWS im Blogpost(öffnet im neuen Fenster) . Das sind nur einige Beispiele und weitere Dienste sind hier mit eingeschlossen. Das Unternehmen weist zudem darauf hin, dass es bereits möglich ist, 100 Gigabyte an Traffic pro Monat kostenlos auf andere Dienste außerhalb von AWS zu übertragen.

Beim Kundensupport melden

Hier kommt auch der Haken ins Spiel: Wollen Kunden mehr als die gegebenen 100 GByte übertragen, dann sollen sie sich laut Hersteller an den Support wenden. Die Datenübertragung ist also zumindest mit zusätzlicher Arbeit seitens der Kunden verbunden. "Das ist notwendig, da wir generell nicht wissen, ob dies einfach nur ein normaler Teil ihres täglichen Geschäfts ist oder es sich um einen einmaligen Datentransfer zu einem anderen Cloud-Provider oder einem On-Premise-System handelt" , schreibt das Unternehmen.

Amazon-Mitarbeiter schauen sich die Migrationen also Fall für Fall an und schreiben bei einer Erlaubnis die notwendigen Credits auf das entsprechende Konto gut. Es sei dabei nicht notwendig, den eigenen AWS-Account im Falle eines vollständigen Wechsels zu löschen. "Sie können natürlich jederzeit wiederkommen" , heißt es im Blogpost.

Der Schritt ist sicherlich als Reaktion auf Konkurrenten wie Google zu verstehen, wird aber auch durch diverse Neuerungen der europäischen DSGVO und den European Data Act ausgelöst. Der soll Kunden freie Wahl bei den Diensten geben und proprietäre Silos vermeiden. Große Unternehmen wie Microsoft, AWS und Google werden dabei besonders stark beobachtet, da sie als wenige Unternehmen viel Macht über das Ökosystem im Internet haben.


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