Praxisprobleme oder: Nutze niemals den Lichtschalter!
Smart-Lampen haben einen Nachteil: Sie sind so intelligent, dass ein normaler Lichtschalter nicht ausreicht. Daher empfiehlt es sich, die Striimlight nicht per Lichtschalter abzuschalten. Sonst hat sie keine Stromzufuhr mehr und kann keine Musik mehr ausgeben. Dieses Smarthome-Ärgernis ist prinzipbedingt. Wir hatten einige Schwierigkeiten, uns die Nutzung des Lichtschalters abzugewöhnen: Von je her wurden wir mit Schaltern sozialisiert - und jetzt sollen wir sie nicht mehr nutzen?
Solche konservativen Gedankengänge dürften nicht nur alternde IT-Redakteure hegen. Nützlich wären smarte Lichtschalter, wie sie beispielsweise Philips entwickelt hat. Doch Awox-Lampen haben nur eine kleine, batteriebetriebene Infrarotfernbedienung, die der Nutzer leicht verlegt und mit der die Lampe ausgeschaltet werden kann. Eine kleine LED zeigt an, dass trotzdem noch eine Verbindung zum Stromnetz vorhanden ist, um etwa Musik abzuspielen. Die WLAN-Variante hat noch zwei Sonderfunktionen: Sie kann per Fernbedienung gedimmt und mit einer App gesteuert werden. Die Bluetooth-Variante ist für die Smarthome-Funktionalität hingegen nur ein Lautsprecher.
Doch die Bedienung ist nicht durchdacht: Wenn wir vom Wohnzimmer in die Küche gehen, nehmen wir in der Regel nicht das Smartphone mit, finden im Dunkel der Nacht auch nicht die Fernbedienung. Wir sind also beim abendlichen Gang zum Kühlschrank auf Restlicht angewiesen, wenn wir vergessen, das Smartphone mitzunehmen, zu entsperren und die App aufzurufen. Zwar würde auch ein Lampen-Reset (einmal aus und wieder an) zum Ziel führen. Doch die Lampe ist mitteilungsbedürftig und meldet sprachlich ihren WLAN-Status in der Bootphase. Das nervt auf Dauer.
Kopplung von Lautsprecher-Lampen mit der App möglich
Die WLAN-Lampen ermöglichen eine Gruppierung von Lautsprechern. Das funktioniert aber nicht so flexibel, wie wir es uns erhofft hatten. Die iOS-App von Awox, die dafür nötig ist, kann die Lampen und unseren AV-Receiver (Yamaha RX-A820) nicht gruppieren, denn die Geräte müssen zeitlich exakt aufeinander abgestimmt werden, und die Yamaha-Verstärker reagieren etwa bei Apples Airplay etwas zögerlich auf Signale. Die App kann den Verstärker einzeln per DLNA ansprechen - in der Theorie. Abspielversuche wurden mit einer Fehlermeldung quittiert. Das sollte nicht sein, schließlich beherrscht das Yamaha-Gerät neben Airplay auch die Funktion als DLNA Render Target.
Mit ein bisschen Trickserei und einem guten Zeitgefühl ist es aber dennoch möglich, WLAN-Lampe und AV-Receiver gleichzeitig Musik abspielen zu lassen, denn die Awox-App und die iOS-integrierte Musiksteuerung arbeiten unabhängig voneinander. Mit iOS-Kontrollen gestartete Musik läuft weiter, während die Awox-App Musik zum Lautsprecher schickt.
Nach zwei bis drei Unterbrechungen des Musikstücks sind die beiden Abspielgeräte - eines per Airplay, eines per DLNA, normalerweise nahezu synchron. Auch die Lautstärkekontrolle ist dann unabhängig. Die App unterstützt grundsätzlich nicht die Lautstärkeregelung des iOS-Geräts. Das ist ungewöhnlich, wir sind vom Amazon Cloudplayer oder auch Soundhound anderes gewöhnt. Die Integration der Awox-App in iOS ist mangelhaft.
Der Sound bleibt leider nur ein Musikstück lang synchron: Der Yamaha-Verstärker via Airplay überholt die Awox-App mit rund 4 Sekunden je Stück. Durch die Einschränkungen der offiziellen App ist es zudem nicht möglich, Musik von Drittanbietern auf den Awox-WLAN-Lampen abzuspielen. Die App kann weder auf iTunes Radio noch auf die lokalen Inhalte vom Amazon Music-Player zugreifen. Und in der Apple-Welt werden DLNA Render Targets, wie die Lampe eines ist, nicht unterstützt.
Da Awox insbesondere den Apple-Markt bedient, würden wir uns eine Airplay-Unterstützung wünschen. Die wäre jedenfalls besser als die jetzige schlechte Integration unter iOS. Wie uns Awox mitteilte, ist eine Airplay-Unterstützung jedoch nicht geplant. Dazu fehlt dem Hersteller zufolge ein Chip in der Lampe. Eine Chromecast-Unterstützung ist allerdings ebenfalls nicht in der Planung.
Die Bluetooth-Variante hat diese Probleme natürlich nicht, diese Lampen können jedoch nicht gruppiert und auch nicht gedimmt werden. Sie ist letztendlich nur ein einfacher Bluetooth-Lautsprecher mit unabhängiger Lampenfunktion. Dafür reagiert diese einfache Lampe deutlich schneller als die WLAN-Variante auf Steuerbefehle wie den Wechsel eines Musikstücks oder die Lautstärkeregelung. Ein leichter Lag bei WLAN-Audio ist nach unserer Erfahrungen normal und auch nicht störend. Dedizierte Audio-Protokolle direkt an der Hardware haben Vorteile. Das zeigt sich im direkten Vergleich der beiden Awox-Angebote.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Awox Striimlight im Test: Musik aus der Lampe | Windows und Android mit DLNA Render Targets |
die leds selber gehen selbst eigentlich sogut wie nie von selbst kaputt, die vorgelagerte...
Im ersten Moment dachte ich: oh! gute Idee! Dann habe ich gemerkt, dass man Licht ja auch...
Also mir fällt glaube ich kein sinnvoller Einsatz für solche Lampen ein. Dann doch lieber...
Sicher das diese Deckenspots (danach hört es sich jedenfalls an) mit einer E27 Fassung...