AVM Fritzdect Smarthome im Test: Nicht smart kann auch smarter sein
AVMs Fritz Smarthome nutzt den Dect-Standard, um Lampen und Schalter miteinander zu verbinden. Das geht auch offline im eigenen LAN.

Smart-Home-Systeme sind komplex und können in den meisten Fällen viele Dinge im Eigenheim steuern - vom Umgebungslicht bis hin zur Musikanlage oder dem Temperaturregler. Allerdings hat dies oft auch den Nachteil, dass wir uns ein Konto anlegen und in irgendeiner Form online sein müssen. Da die meisten Hersteller wenig transparent sind, welche und wie viele Daten sie so sammeln, besteht bei einigen Menschen der Bedarf nach einer Art Offline-Lösung. Eine solche bietet AVM mit dem eigenen Smarthome-Angebot an. Was können die Sensoren und Schalter des Herstellers und wo liegen die Grenzen? Wir haben es ausprobiert.
- AVM Fritzdect Smarthome im Test: Nicht smart kann auch smarter sein
- Übersichtliche Fritz-App mit noch wenig Funktionen
- LEDs und andere Smarthome-Sensoren
- Verfügbarkeit und Fazit
AVMs Ansatz ist recht ungewöhnlich, denn statt eines gängigen Smarthome-Protokolls wie Zigbee oder Z-Wave verwendet das Unternehmen das, was bereits bei den eigenen Produkten vorhanden ist: Digital Enhanced Cordless Communications, kurz Dect. Dieses eigentlich für drahtlose Analogtelefone genutzte Protokoll funktioniert AVM kurzerhand zur Kommunikationsschnittstelle zwischen einer kompatiblen Fritzbox und verschiedenen Sensoren um. In Europa arbeitet Dect zudem auf 1.880 bis 1.900 MHz und stört damit andere Drahtlostechniken wie Bluetooth und WLAN nicht so stark. Die erlaubte Sendeleistung für Dect liegt in Europa bei 10 mW.
Andererseits gibt es abseits von AVMs eigenem Sortiment und einigen weiteren Dect-Sensoren, etwa von der Deutschen Telekom, eine nicht unbedingt große Auswahl an Hardware für das Ökosystem. Dabei hat das Unternehmen vor Kurzem bereits ein paar sinnvolle Neuzugänge ins Sortiment aufgenommen: die LED-Leuchte Fritzdect 500 und den Mehrfachtaster Fritzdect 440. Die haben wir direkt neben den bereits privat genutzten Steckdosenadapter Fritzdect 220 und dem Taster Fritzdect 400 getestet.
Gerät | Funktion |
---|---|
Fritzdect Repeater 100 | Dect-Repeater für mehr Reichweite |
Fritzdect 200 | Schaltbarer Steckeradapter mit Temperatur- und Strommesser |
Fritzdect 210 | Witterungsbeständiger schaltbarer Steckeradapter mit Temperatur- und Strommesser |
Fritzdect 301 | Steuerbarer Heizkörperregler mit Temperaturmessung |
Fritzdect 400 | Batteriebetriebener programmierbarer Taster mit einem Knopf |
Fritzdect 440 | Batteriebetriebener programmierbarer Taster mit vier Knöpfen und sechs Belegungen. E-Paper-Display für Temperaturmessung oder andere Informationen. |
Fritzdect 500 | Steuerbare RGB-LED-Leuchte für E27-Fassung |
Insgesamt würden wir den Begriff Smart Home als Bezeichnung hier aber für irreführend halten. Weder eine Sprachsteuerung noch komplexere Skripte sind möglich. Stattdessen bietet AVM ein teilautomatisiertes Schaltsystem, das zentral per App oder Weboberfläche gesteuert werden kann. So können wir mit genug Fritz-Sensoren etwa eine App-gesteuerte Lichtschaltung bauen. Wir finden: Schon das reicht aus, um ein merklich besseres Level an Komfort im Eigenheim zu erreichen - vor allem, wenn der Weg zu verschiedenen Lichtschaltern lang ist.
Leichte Einrichtung, einfache Steuerung
Insgesamt bietet AVM zurzeit sieben Produkte an, die für das Dect-Smarthome geeignet sind. Neben den erwähnten Fritzdect 500 und 440 gibt es den Fritzdect Repeater 100, den schaltbaren Steckdosenadapter Fritzdect 200, den funktional gleichen, aber gegen Spritzwasser geschützten Fritzdect 210, den Heizkörperregler Fritzdect 301 und den Drahtlostaster Fritzdect 400.
Wir verbinden die einzelnen Sensoren mithilfe der Dect-Taste an unserer Fritzbox. In unserem Test ist das eine Fritzbox 7590 mit FritzOS 7.20. Sie schaltet nach etwa 6 Sekunden in den Dect-Suchmodus und bindet alle ebenfalls suchenden Smarthome-Geräte in das lokale Dect-Netzwerk ein. Durch langes Drücken einer bestimmten Taste am jeweiligen Sensor wird dieser in den Suchmodus versetzt.
AVM legt jeweils leicht verständliche und bebilderte Kurzanleitungen bei, die die Einrichtung erklären. Bei der Lampe Fritzdect 500 genügt etwa ein einfaches Einschrauben und Einschalten des Lichtschalters, damit diese in den Suchmodus geht. Beim Vierfachtaster Fritzdect440 drücken wir einige Sekunden auf den Netzschalter, bis die darin installierte LED blinkt - einfach und simpel.
Fritzbox mit Dect notwendig
Wir sollten beachten, dass wir für die Sensoren eine Fritzbox mit entsprechendem FritzOS-Betriebssystem brauchen. AVM empfiehlt FritzOS 7.20 oder aktueller. Geräte, die diese Version unterstützen, sind die Fritzboxen 7590, 7580, 7530, 7490, 7430, 6591 Cable, 6590 Cable, 6660 Cable, 6490 Cable und die 6890 LTE. Auch ein Smartphone mit Android- oder iOS ist von Vorteil, denn einige Funktionen lassen sich leider nur per App steuern.
Das bedeutet nicht, dass wir ein Konto oder eine Online-Verbindung benötigen. Stattdessen funkt die Smarthome-App standardmäßig nur im lokalen Netzwerk.
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Übersichtliche Fritz-App mit noch wenig Funktionen |
Was fuer eine Disco-Beleuchtung ist das? Ich hab zwar auch z.b. einen Kronleuchter mit...
Korrekt. Jede ernstzunehmende Smarthome loesung haengt nur ueber einen Hub am Netz, egal...
Aus dem c't-Artikel "Fritzbox als Smart-Home-Zentrale" im Internetz nachlesbar: DECT...
Z.B. steht, dass die Geräte das WLAN im Funknetz weniger stören, statt dass die DECT...