Avangard: Russisches Militär stellt Hyperschall-Gleiter in Dienst
Er soll in kurzer Zeit fast jeden Punkt der Erde erreichen und dabei für Raketenabwehrsysteme unerreichbar sein: Das russische Militär hat einen Hyperschall-Gleiter in Betrieb genommen, der über 20-fache Schallgeschwindigkeit erreichen soll.

Schneller als die US-Raketenabwehr: Die russische Armee verfügt über ihren ersten einsatzbereiten Hyperschall-Flugkörper. Eine Militäreinheit in Orenburg im Ural sei damit ausgestattet worden, teilte das Militär mit. Der Flugkörper mit der Bezeichnung Avangard soll durch US-Raketenabwehrsysteme nicht zu treffen sein.
Avangard ist ein antriebsloser Hyperschall-Gleiter, der mit einem Atomsprengkopf ausgestattet werden kann. Er wird von einer Rakete in die oberen Atmosphärenschichten gebracht und beschleunigt. Nach der Trennung gleitet Avangard selbstständig weiter zu seinem Ziel. Er soll dabei eine Geschwindigkeit bis Mach 27, also 27-fache Schallgeschwindigkeit erreichen. Das entspricht rund 33.000 Kilometer pro Stunde. Die Reichweite soll rund 4.000 Kilometer betragen.
Die Entwicklung von Avangard begann noch in der Sowjetunion. Ende 2018 flog der Hyperschall-Gleiter zum ersten Mal. Nach offiziellen Angaben startete er seinerzeit vom Raketenstartplatz Jasny bei Orenburg im Süden Russland aus und flog bis zum Raketentestgelände Kura auf der Halbinsel Kamtschatka im äußersten Osten des Landes. Das wäre eine Flugstrecke von 6.000 Kilometern. Avangard soll mit 20-facher Schallgeschwindigkeit unterwegs gewesen sein.
Anders als eine konventionelle Rakete kann Avangard unterwegs noch Manöver durchführen. Er soll die Höhe verändern und notfalls sogar zu einem anderen Ziel gesteuert werden können. Diese Manövrierfähigkeit soll es Raketenabwehrsystemen erschweren, den Gleiter zu treffen. Russlands Präsident Wladimir Putin sagte, Avangard könne fast jeden Punkt auf der Erde erreichen. Er bezeichnete den Gleiter als "absolute Waffe". Avangard wurde nach Angaben der russischen Regierung bereits US-Rüstungskontrolleuren vorgeführt. Der Gleiter soll nicht gegen die Bestimmungen des Abrüstungsvertrages New Start verstoßen.
Auch andere Nationen entwickeln Hyperschall-Gleiter. Vor einigen Jahren testete die Defense Advanced Research Projects Agency (Darpa) das Falcon Hypersonic Technology Vehicle 2 (HTV-2). Der Test verlief jedoch nicht erfolgreich, das HTV-2 stürzte ab. Auch China befasst sich mit dem Thema. Ein Wissenschaftler an der Pekinger Universität für Luft- und Raumfahrt sprach 2017 schon von einem Hyperschall-Rennen zwischen China und den USA - und vergaß dabei offensichtlich Russland.
Aber nicht nur das Militär interessiert sich für Hyperschallflugzeuge. Auch eine zivile Nutzung soll möglich sein: Ein Hyperschallflugzeug wie der Spaceliner könnte in anderthalb Stunden von Europa nach Australien fliegen.
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3 Jahre zu spät:)
Schön! Im Kühlschrank ist es teurer als draußen.
Warum? Heißt das jetzt nicht, dass die USA/Polen einen neueren und effektiveren Schild...
Sobald es Chrono*wasauchimmer* gibt, ist Flucht sinnlos, sofern man es nicht schafft...