Autozulieferer: Drastischer Stellenabbau bei Bosch

Bosch entlässt Mitarbeiter: Von den geplanten Kürzungen sollen 3.800 Stellen allein in Deutschland betroffen sein, wie eine Unternehmenssprecherin gegenüber N-TV bestätigte(öffnet im neuen Fenster) . Insgesamt werden 5.500 Menschen entlassen.
Besonders stark betroffen ist der Bereich Cross-Domain Computing Solutions, der sich mit Assistenzsystemen und autonomem Fahren beschäftigt. Hier plant Bosch bis Ende 2027 den Abbau von 3.500 Stellen weltweit , davon die Hälfte in Deutschland.
Die Standorte Leonberg, Abstatt, Renningen und Schwieberdingen in Baden-Württemberg sowie Hildesheim in Niedersachsen stehen im Fokus der Restrukturierung. Am Hildesheimer Werk, das Komponenten für Elektromobilität produziert, sollen bis 2032 etwa 750 Arbeitsplätze wegfallen.
Marktentwicklung zwingt zu Anpassungen
Die Entscheidung begründete der Zulieferer mit der stagnierenden globalen Fahrzeugproduktion, die 2024 bei etwa 93 Millionen Einheiten erwartet wird. Der Konzern verwies auf erhebliche Überkapazitäten in der Branche und verstärkten Wettbewerbsdruck.
Ein weiterer Grund für den Stellenabbau ist die unerwartet schwache Nachfrage nach Zukunftstechnologien. Viele Automobilhersteller verschieben oder streichen Projekte im Bereich der Fahrerassistenzsysteme und des autonomen Fahrens.
Der Betriebsrat übte scharfe Kritik an den Plänen. Betriebsratschef Frank Sell bezeichnet gegenüber N-TV die Ankündigung als Schlag ins Gesicht für die Mitarbeiter. Das Vertrauen in die Geschäftsführung sei stark erschüttert, zumal bereits im Mai 2023 ein Abbau von 2.200 Stellen vereinbart worden sei.
Die Gewerkschaft plant Widerstand gegen die Maßnahmen. Bereits im Frühjahr demonstrierten mehr als 25.000 Bosch-Beschäftigte bundesweit gegen den geplanten Stellenabbau, davon allein 10.000 vor der Konzernzentrale bei Stuttgart.
Auch zahlreiche Konkurrenten betroffen
Die Krise in der Automobilindustrie trifft nicht nur Bosch. Auch andere Zulieferer wie ZF , Continental(öffnet im neuen Fenster) und Schaeffler(öffnet im neuen Fenster) kündigten Stellenkürzungen an. Automobilhersteller wie Ford und Volkswagen planen ebenfalls umfangreiche Restrukturierungen aufgrund der schwachen Nachfrage, besonders im Bereich der Elektromobilität.
Der Stellenabbau bei Bosch soll dem Bericht nach sozialverträglich gestaltet werden, betriebsbedingte Kündigungen sind durch eine Vereinbarung von Mitte 2023 bis Ende 2027 ausgeschlossen. Die genauen Zahlen werden mit den Arbeitnehmervertretern verhandelt.



