Autovermietung: VW will Europcar zur Mobilitätsplattform umbauen
Mit der Übernahme der Autovermietung Europcar durch den Volkswagen-Konzern könnte das Angebot in eigene Dienste integriert werden.

Volkswagen will den geplanten Rückkauf von Europcar nutzen, um die französische Firma vom reinen Autovermieter zum Service-Netzwerk für die eigenen Angebote umzubauen. "Ein Autovermietungsunternehmen ist nicht unser Ziel", sagte Konzernchef Herbert Diess am 29. Juli 2021 bei der Vorlage der Geschäftszahlen fürs erste Halbjahr. "Wir wollen es zu einer neuen Mobilitätsplattform entwickeln." Eine Übernahme von Europcar, das früher schon einmal zu VW gehörte, mit Hilfe eines Konsortiums rückt nach einem ersten, gescheiterten Angebot näher. Die Franzosen hatten am Tag zuvor angekündigt, die nachgebesserte Offerte annehmen zu wollen.
Diess sagte, Europcar sei für VW "der beste Ausgangspunkt für eine künftige Mobilitätsplattform": "Sie bringen viele grundlegende Fähigkeiten und Kenntnisse mit." Es gehe ihm jedoch nicht so sehr darum, das klassische Vermietgeschäft zu erweitern, sondern um die Schaffung eines integrierten Dienstleistungsangebots rund ums Auto. Auch womöglich erzielbare Synergien seien nicht der Grund für den Zukauf.
Die eigenen Flottendienste und Carsharing sollen mit Europcar zusammengebracht werden, erläuterte der VW-Konzernchef. Bis zum Jahresende erhoffe sich VW einen Abschluss des Deals. Diesem müssten die Kartellbehörden noch zustimmen. Das weit verzweigte Netz der Europcar-Standorte dürfte nach Einschätzung von Branchenbeobachtern für VW auch im Rahmen des Ausbaus der Ladeinfrastruktur für Elektroautos interessant sein.
Bereits vor etwa fünf Jahren hat Europcar über ein eigenes Tochterunternehmen versucht, verschiedene Mobilitätsarten über eine einheitliche Plattform zusammenzuführen. Ziel war es damals, Carsharing, Mietwagen und Taxidienste anbieten zu können. Ähnliches dürfte auch nach der Übernahme durch Volkswagen zu erwarten sein. Zu Volkswagen gehört unter anderem das Carsharing-Angebot We Share.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed