Autos: Das Ende des Außenspiegels beginnt in Japan

Kameras statt Rückspiegel werden Autofahrern künftig zeigen, was um sie herum passiert. In Japan hat der Gesetzgeber die Freigabe für Außenspiegelersatz für Autos erteilt. Weltweit könnte 2018 das Ende der Spiegel gekommen sein.

Artikel veröffentlicht am ,
BMW i8 Mirrorless
BMW i8 Mirrorless (Bild: BMW)

Außenspiegel sind für Fahrzeugdesigner ein notwendiges Übel und für die Aerodynamik nicht förderlich, weil sie den Treibstoffverbrauch erhöhen. Dennoch sieht der Gesetzgeber sie als notwendig an. Japan weicht als erstes Land von dieser Linie ab. Der technische Ersatz für die Spiegel sind kleine Kameras, die an der Fahrzeugaußenseite platziert sind und das Bild auf Displays im Autoinneren umlenken.

Neben Vorteilen bei der Aerodynamik und damit dem Verbrauch gibt es auch technische Verbesserungen, die erst durch den Kameraeinsatz möglich sind. So lassen sich Bilder mehrerer Kameras zu einer Rundumsicht-Anlage montieren, störende Verzerrungen oder Bildeinflüsse herausrechnen und ein Blenden des Autofahrers vermeiden. In Verbindung mit Fahrassistenzsystemen könnte vor Autos gewarnt werden, die sich schnell von hinten nähern.

Japan spielt Vorreiterrolle

Nach einem Bericht von Automotive News erlaubt Japan den Einsatz von Kameras als Spiegelersatz, wobei die ersten Modelle schon im August 2016 erwartet werden.

In Europa und den USA werden Kamerasysteme noch nicht zugelassen, doch geprüft wird ihr Einsatz ebenfalls. Wenn ihre technische Ausgestaltung weltweit harmonisiert ist, steht ihrem Einsatz nichts mehr im Weg. Die internationale technische Vorschrift UNECE R46 (United Nations Economic Commission for Europe Regulation 46) (PDF) sieht ihren Einsatz bereits vor. Ab 2018 könnte deshalb nach einem Bericht der Fachzeitschrift KFZ-Betrieb ihr Einsatz weltweit möglich sein.

Hersteller und Zulieferer stehen bereit

Zulieferer wie Continental, Ichikoh Industries und Bosch haben bereits Lösungen entwickelt. Die Autohersteller stehen ebenfalls bereit. So hatte BMW auf der Technikmesse CES 2016 eine spiegellose Version seines Hybridsportlers BMW i8 vorgestellt, die den Beinamen "Mirrorless" trägt. Das Auto verfügt über drei Kamerasysteme, jeweils eines dort, wo sonst die Außenspiegel sitzen, sowie eine Stereokamera, die unter der Heckklappe aus Glas angebracht ist.

Die außenliegenden Kameras des BMWs sind durch Gorilla-Glas vor Beschädigungen geschützt. Sie sind zudem beheizbar, damit auch bei Frost und Schnee klare Sicht gewährleistet ist. Die zu einer einzigen Rückansicht montierten Bilder der drei Kameras werden auf einem Monitor angezeigt. Der Blick des Fahrers geht dann dorthin, wo er auch heute hinschaut: in die Mitte der Frontscheibe. Allerdings ist das Display größer als ein Rückspiegel.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


Anonymer Nutzer 12. Jul 2016

Bitte kein Äpfel mit Birnen Vergleich, die Kameras fungieren als Ersatz, während die...

Clown 11. Jul 2016

Toll, und jetzt? Warum zwanghaft die Entscheidungen anderer, die praktisch keine...

elf 11. Jul 2016

Diese Frage hätte ich gerade von dir nicht erwartet. Um mit IR in einiger Entfernung...

scrumdideldu 08. Jul 2016

Mit meinen letzten Golf bin ich etwa 5 oder 6 Jahre mit kaputter Spiegelverstellung...



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Entlassungen bei Disney
Kein Prime-Abo für Disney+ und kein Metaverse mehr geplant

Intern wurden bei Disney gleich zwei Projekte eingestellt. Das führt zu Entlassungen von etwa 50 Personen.

Entlassungen bei Disney: Kein Prime-Abo für Disney+ und kein Metaverse mehr geplant
Artikel
  1. Discounter: Netto reduziert Balkonkraftwerk auf 500 Euro
    Discounter
    Netto reduziert Balkonkraftwerk auf 500 Euro

    Der Lebensmitteldiscounter Netto bietet ein 600-Watt-Balkonkraftwerk mit zwei Modulen für mittlerweile 499 Euro an.

  2. Glasfasernetze: Warum Open Access viel zu selten gemacht wird
    Glasfasernetze
    Warum Open Access viel zu selten gemacht wird

    Die Telekom betont den Willen zu Kooperationen im Festnetz durch Open Access. Laut alternativen Betreibern ist das nicht ehrlich. Doch so einfach ist es nicht.
    Ein Bericht von Achim Sawall

  3. 470 bis 694 MHz: Umwidmung der DVB-T2-Frequenz für Militär brächte Funkchaos
    470 bis 694 MHz
    Umwidmung der DVB-T2-Frequenz für Militär brächte Funkchaos

    Wenn nur ein Teil der DVB-T2-Frequenzen an Blaulichtorganisationen und das Militär ginge, hätte das weitreichende Folgen auch für den Mobilfunk.

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • Große Amazon Rabatt-Aktion • MindStar: 6 Grafikkarten günstiger • Fernseher Samsung & Co. bis -43% • Monitore bis -50% • Bosch Prof. bis -59% • Windows Week • Logitech bis -49% • Radeon 7900 XTX 24 GB günstig wie nie • Alexa-Sale bei Amazon • 3 Spiele kaufen, 2 zahlen [Werbung]
    •  /