Autos: BMW will mehr Subventionen für Elektromobilität
Für die Elektromobilität solle der deutsche Staat mehr tun, damit sich die Fahrzeuge schneller durchsetzten, fordert BMW-Chef Harald Krüger. Die Kommunen sollten Vorteile schaffen und der Staat solle den Strom zum Laden vergünstigen.

BMW-Chef Harald Krüger fordert in einem Positionspapier, dass die Bundesregierung den Ladestrom für Elektroautos verbilligt. Damit sich Elektroautos schneller durchsetzten, sollten die Kommunen zudem kostenlose Parkplätze ausweisen und auch andere Vorteile für Elektroautobesitzer schaffen, verlangt Krüger in dem Papier, das dem Nachrichtenmagazin Der Spiegel vorliegt.
Wenn sich Elektroautos nicht besser verkauften, könnte die deutsche Autoindustrie die CO2-Vorgaben der EU nicht erreichen, warnt der BMW-Chef: Um den CO2-Ausstoß von 2021 bis 2030 um 3,5 Prozent zu senken, müssten 55 Prozent der BMWs im Jahr 2030 einen Stecker haben, also mindestens Plugin-Hybride sein.
Die Regierung solle zudem die Strompreise für Elektroautos senken, fordert Krüger, der darauf verweist, dass der Strom in Deutschland im Vergleich zu Frankreich um bis zu 75 Prozent teurer sei. Er schlägt vor, die EEG-Umlage (EEG steht für Erneuerbare-Energien-Gesetz) für Ladestrom zu streichen. Außerdem regt Krüger an, bei Parkhäusern eine Mindestzahl von Elektroauto-Ladeplätzen festzuschreiben.
Auch VW fordert mehr Unterstützung von der Bundesregierung
Im März 2019 hatte Volkswagen in einem umfangreichen Maßnahmenkatalog die stärkere Förderung der Elektromobilität von der Bundesregierung verlangt. Bezieher niedriger Einkommen sollten beim Kauf eines Elektroautos finanziell unterstützt werden. Für sie sollte der Ladestrom kostenlos sein, wenn ihr Elektroauto unter 20.000 Euro gekostet habe. Außerdem solle der Kauf von Elektroautos künftig nicht mehr pauschal gefördert werden, sondern in Abhängigkeit von Fahrzeuggröße und Reichweite. Wer kleinere Fahrzeuge unter 4 Metern Länge mit bis zu 200 km Reichweite kaufe, solle 5.000 Euro erhalten. Wer Autos mit mehr als 4,65 Metern kaufe, solle nur 2.000 Euro erhalten.
Volkswagen will zudem, dass die Ladeinfrastruktur nicht mehr wie bisher mit 300, sondern mit 600 Millionen Euro gefördert wird. Dazu soll eine nationale Erfassung aller Ladepunkte zwingend vorgeschrieben werden. Gegen Benzin- und Dieselfahrzeuge will VW ebenfalls vorgehen: Wer einen Elektroladeparkplatz zuparke, solle abgeschleppt und bestraft werden.
Ein weiteres Hemmnis sieht VW bei den Genehmigungsverfahren für private Ladeinfrastruktur. Hier sollen Verfahrenswege beschleunigt und auf Supermarktparkplätzen jeweils mindestens zwei Ladepunkte errichtet werden.
Am 24. Juni 2019 trifft die Bundesregierung Vertreter der deutschen Automobilindustrie, Gewerkschaftsvertreter und Betriebsräte.
Auch interessant: BMW Vision iNext
Leseraufruf
Immer wieder versprechen Wissenschaftler und Hersteller bahnbrechende Neuerungen bei Akkus, Brennstoffzellen und anderen Energiespeichern. Akkus laden angeblich schneller, sie haben mehr Kapazität bei gleichem Gewicht, sie sind nicht feuergefährlich. Manches davon ist Humbug, andere Innovationen funktionieren im Labor, brauchen aber Jahre bis sie serienreif sind.
An den Reaktionen sehen wir immer wieder, dass dieses Thema unsere Leser bewegt. Wir planen daher einen Artikel, der so viele offene Fragen beantwortet wie möglich. Schreibt uns dafür Eure Fragen und Wünsche an redaktion@golem.de.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Ich glaube das war ein Missverständnis bzgl. der Luxusgüter oben. Aber willst Du jetzt...
Auch aus einer allgemeingültigen Sicht.
Ok, vorher brauchen wir keine Möglichkeit zum Laden? Puh, dann kann ich mir ja beruhigt...
Da könnten die Raffkes mal was fortschrittliches mit ihrer Kohle anfangen ;-) Gruß Q.