Autonomes Fahren: Waymo tötet Kitkat

Im Mission District von San Francisco ist Ende Oktober 2025 eine lokal bekannte Ladenkatze bei einem Unfall mit einem selbstfahrenden Taxi von Waymo getötet worden. Das Tier hieß Kitkat und war in der Nachbarschaft unter dem Spitznamen "Mayor of 16 th Street" bekannt.
Laut Ladenbesitzer wurde die Katze in der Nacht vom 27. auf den 28. Oktober vor Randa's Market überfahren, melden US-Medien wie Kron 4 News(öffnet im neuen Fenster) . Anwohner errichteten anschließend einen kleinen Gedenkplatz mit Blumen, Kerzen und Fotos des Tiers.
Waymo erklärte, das Fahrzeug habe zunächst gestanden, um einen Fahrgast aufzunehmen. Beim Anfahren sei "ein in der Nähe befindliches Tier unter das Fahrzeug gelaufen" .
Das Unternehmen sprach den Betroffenen sein Beileid aus. Nach bisherigem Stand gibt es keine Hinweise auf Fehlfunktionen oder Regelverstöße, doch der Fall lenkt erneut Aufmerksamkeit auf die Schwächen autonomer Systeme in Alltagssituationen.
Besonders das Erkennen kleiner, sich schnell bewegender Objekte gilt weiterhin als technische Herausforderung. Auch Fahrzeuge mit Lidar-, Radar- und Kamerasensoren reagieren in Sekundenbruchteilen – beim Übergang vom Stillstand zum Anfahren kann es dabei zu Wahrnehmungslücken kommen.
Ist die Technik wirklich schon so weit?
Waymo betont, dass der "Waymo Driver" ständig weiterentwickelt werde und durch groß angelegte Datensätze immer präzisere Bewegungsmodelle erlerne. Nach früheren kleineren Rückrufen und Softwareupdates sieht sich das Unternehmen technisch auf Kurs.
Der Vorfall fällt in eine Phase, in der Waymo seine Robotaxi-Flotte zügig ausbaut. In den USA verkehren die Fahrzeuge bereits in San Francisco, Los Angeles, Phoenix, Austin und Atlanta, bis 2026 soll die Zahl von derzeit rund 1.500 auf über 3.000 steigen. Neue Testgebiete in über zehn weiteren Städten sind in Vorbereitung.
International steht Waymo kurz vor dem Markteintritt: In London sind erste Testfahrten mit Sicherheitsfahrer vor Ende 2025 geplant, fahrerlose Dienste sollen dort 2026 starten. In anderen Regionen beschränken sich die Aktivitäten bisher auf Kooperationen und Forschung.

Der Tod der "Mayor of 16 th Street" mag wie ein lokales Ereignis erscheinen, doch er verdeutlicht die zentrale Herausforderung des autonomen Fahrens: Selbst hochentwickelte Systeme müssen lernen, auch das Unerwartete im Stadtverkehr rechtzeitig zu erkennen.



