Autonomes Fahren: Was die BMW-Kooperation mit Qualcomm bedeutet
Zusammen mit Qualcomm will BMW bis 2025 autonome Autos auf den Markt bringen. Davon sollen auch andere Hersteller profitieren.

Gemessen an den hohen Erwartungen, die es noch vor wenigen Jahren beim autonomen Fahren gab, sind die Anbieter richtig bescheiden geworden. Bis zum Jahr 2025 wollen der Münchner Autohersteller BMW, der US-Chiphersteller Qualcomm und dessen schwedische Tochterfirma Arriver Software gemeinsam eine Plattform für selbstfahrende Autos nach Stufe 3 entwickeln. Dabei haben Firmen wie Cruise inzwischen schon einen autonomen Taxidienst in San Francisco gestartet. Doch hinter der Kooperation von BMW und Qualcomm steckt ein völlig anderes Geschäftsmodell, das mehr auf den Massenmarkt zielt.
- Autonomes Fahren: Was die BMW-Kooperation mit Qualcomm bedeutet
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- Level 4 nicht offiziell geplant, aber möglich
Die Ära der Kooperitis hat beim autonomen Fahren schon vor einigen Jahren begonnen. Inzwischen stehen den Autoherstellern mit Nvidia, Intel (Mobileye) und Qualcomm drei US-Anbieter zur Verfügung, die spezielle System-on-Chips (SoCs) für das autonome Fahren liefern. Während sich Mercedes-Benz für Nvidia entschieden hat, schwenkt BMW nun auf Qualcomm um.
Kooperation mit Mobileye läuft weiter
Obwohl BMW zusammen mit Mobileye schon in diesem Jahr Level-3-Funktionen anbieten will, hat sich der Autohersteller damit für einen neuen Hardware-Lieferanten und ein neues Geschäftsmodell entschieden. Besondere Gründe dafür wollte der Autohersteller in einem Hintergrundgespräch mit Journalisten nicht nennen. "Wir schätzen die langjährige Zusammenarbeit mit Qualcomm bei bestehenden Projekten und die langjährige Erfahrung von Qualcomm in der Autoindustrie", sagte Nicolai Martin, Bereichsleiter Entwicklung Automatisiertes Fahren bei BMW. Zudem wird die Kooperation mit Mobileye nicht beendet. Für die neue 7er-Serie liefert das israelische Unternehmen sogar ein Level-3-System, das in Deutschland im Stau das Lenkrad übernehmen kann.
Technische Gründe dürften daher nicht hinter dem Partnertausch stecken. Zumal Mobileye in diesem Jahr in München einen Robotaxi-Dienst starten will und jüngst auf der CES ein neues SoC für autonomes Fahren angekündigt hat.
Referenzarchitektur für andere Hersteller
Doch künftig sollen Qualcomm und Arriver nicht nur Zulieferer, sondern auch Partner bei der Entwicklung einer Referenzarchitektur sein. Das bedeutet, dass die drei Firmen das entwickelte System gemeinsam lizenzieren und gemeinsam daran verdienen können. Möglicherweise war dies mit Intel nicht möglich.
Die Vorteile für Qualcomm und Arriver: BMW bringt sein komplettes Know-how ein, das in den vergangenen Jahren beim autonomen Fahren gewonnen wurde. Das umfasse die gesamte "Background IP" und den Software-Code, sagte Martin, wobei IP für Intellectual Property, also geistiges Eigentum, steht. Auf dieser Basis werde eine gemeinsame Foreground IP entwickelt. Darunter versteht man künftiges Wissen, das in Kooperationsprojekten entsteht.
Erstmalig einsetzen will BMW das System in der sogenannten Neuen Klasse.
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Neue Klasse soll mit Level 3 starten |
Gibt es doch. Faktisch gibt es aktuell nur solche, denn es gibt noch kein einziges...
Nicht Ärger technischer Natur. Es geht hier um das Unternehmen als Geschäftspartner.
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