Autonomes Fahren: Toyota investiert 500 Millionen Dollar in Uber
Auf jedes Töpfchen ein Deckelchen: Nun hat auch der japanische Autohersteller Toyota seinen Partner für das selbstfahrende Auto gefunden. Der kann das Geld gut gebrauchen.

Der Mitfahrdienst Uber will Medienberichten zufolge künftig zusammen mit Toyota selbstfahrende Autos entwickeln. Der japanische Autohersteller investiere zu diesem Zweck 500 Millionen US-Dollar in das US-amerikanische Unternehmen, berichtete das Wall Street Journal (Paywall) am Montag. Die Vereinbarung sehe vor, dass Uber seine Technik für selbstfahrende Autos in Sienna-Minivans von Toyota integriere. Die Autos sollen von Uber-Kunden genutzt werden. Später sollen die Autos auch anderen Flottenbetreibern zur Verfügung stehen.
Uber hatte im vergangenen März bei der Entwicklung selbstfahrender Autos einen schweren Rückschlag erlitten. Nach einem tödlichen Unfall mit einem selbstfahrenden Testauto im US-Bundesstaat Arizona hatte das Unternehmen alle Testfahrten vorübergehend gestoppt und erst vor einem Monat in reduziertem Umfang wieder aufgenommen. Vorläufig will Uber die Autos in Pittsburgh nicht autonom fahren lassen, sondern lediglich Daten sammeln und die Karten aktualisieren.
750 Millionen Dollar pro Jahr
Zudem war bekanntgeworden, dass Uber in den vergangenen Jahren hohe Summen in die Entwicklung selbstfahrender Autos gesteckt hatte. Das Unternehmen habe die vergangenen anderthalb Jahre zwischen 125 Millionen und 200 Millionen Dollar pro Quartal für diese Forschungsarbeiten ausgegeben, berichtete das Portal The Information (Paywall). Die Ausgaben hätten 15 bis 30 Prozent der jeweiligen Unternehmensverluste ausgemacht. Dem Wall Street Journal zufolge gab das Unternehmen im vergangenen Jahr 750 Millionen US-Dollar für das Programm aus.
Uber kann daher die halbe Milliarde von Toyota gut gebrauchen. Toyota wiederum ist bei dem Thema eher spät dran und muss nun eine Aufholjagd starten. Dazu wurde Anfang dieses Jahres bereits ein neues Unternehmen gegründet, an dem auch seine Zulieferer Denso und Aisin Seiki zu jeweils fünf Prozent beteiligt sind. Das neue, in Tokio ansässige Unternehmen soll später rund 1.000 Mitarbeiter beschäftigen. Dort soll die Softwareentwicklung für autonom fahrende Autos von Toyota vorangetrieben werden.
Aber auch in den USA testet das japanische Unternehmen bereits selbstfahrende Autos. Das Testprogramm in den US-Bundesstaaten Michigan und Kalifornien war nach dem Uber-Unfall gestoppt worden. Schon vor dem Unfall hatte es laut Bloomberg Pläne für eine Kooperation der beiden Firmen gegeben. Toyota kündigte im Juni 2018 außerdem an, eine Milliarde US-Dollar in den asiatischen Mitfahrdienst Grab zu investieren.
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