Autonomes Fahren: Per Fernsteuerung durch die Baustelle

Das Szenario wirkt zwar wie Science-Fiction, doch es ist vielleicht gar nicht mehr so weit entfernt. Wenn autonome Autos in einigen Jahren kein Lenkrad und Pedal mehr haben werden, kann selbst der beste Fahrer im Notfall nicht mehr das Steuer übernehmen. Damit überforderte Robotertaxis nicht den ganzen Verkehr blockieren, sollen menschliche Fahrer aus der Ferne die Lenkung übernehmen. Wie das funktionieren kann, hat das Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme (Fokus) in Berlin gezeigt.
Entscheidend für das Funktionieren einer solchen Fernsteuerung ist eine sichere, möglichst breitbandige Kommunikationsverbindung mit niedrigen Latenzzeiten. Kein Wunder, dass Telekommunikationsanbieter diese Anwendung gerne als Paradebeispiel nehmen, um für den neuen Mobilfunkstandard 5G zu werben. So sagte der 5G-Chef der Deutschen Telekom, Alexander Lautz, Anfang Mai 2019 auf einem Kongress in Dresden : "Egal wie gut die Software ist, wir brauchen immer einen Teleoperator, der das Auto übernehmen kann, etwa im Kreisverkehr, sonst fährt der Wagen da nicht rein." Dazu sei eine Datenrate von 35 MBit/s nötig, "wenn sie im Service-Center wirklich ein Auto übernehmen wollen" .