Autonomes Fahren: Obama will unsichere Autos aus dem Verkehr ziehen
Die US-Regierung setzt große Hoffnungen in die Entwicklung selbstfahrender Autos. Allerdings sollen nur sichere Autos auf die Straßen kommen, damit die Nutzer nicht das Vertrauen in die Technik verlieren.

Die US-Regierung will die Entwicklung selbstfahrender Autos mit Richtlinien für Entwicklung und Betrieb unterstützen. So sollen die Hersteller anhand einer 15-pünktigen Liste die Funktionsweise und Sicherheit ihrer Fahrzeuge dokumentieren. Diese Einschätzung solle nicht "nur der Regierung, sondern jedem interessierten Amerikaner" zeigen, dass die Fahrzeuge sicher seien, schrieb US-Präsident Barack Obama in einem Gastbeitrag für die Pittsburgh-Post-Gazette am Dienstag.
Das US-Verkehrsministerium sollte am Dienstag seine Pläne vorstellen. Einem vorab veröffentlichten Fact Sheet (PDF) zufolge müssen die Hersteller künftig nachweisen, auf welche Weise ihre automatisierten Autos funktionieren. Dazu gehört die Erkennung von Objekten und Verkehrssituationen durch die Sensoren und Algorithmen. Ebenfalls müssen die Hersteller angeben, über welche redundanten Sicherheitssysteme ihr Fahrzeug verfügt und wie im Falle von Ausfällen ein risikominimierter Zustand hergestellt werden kann.
Schutz vor Hacks nachweisen
Die Liste enthält zudem Punkte, die auch bei den Plänen der Bundesregierung für hoch- und vollautomatisiertes Fahren vorgesehen sind. Dazu zählt der Einsatz einer Blackbox zur Rekonstruktion von Unfällen oder die Frage, wie sich die Autos in ethischen Konfliktsituationen verhalten. Bundesinfrastrukturminister Alexander Dobrindt (CSU) hat dazu jüngst eine Ethikkommission angekündigt.
Nach Ansicht der US-Regierung spielen Datenschutz und IT-Sicherheit ebenfalls eine wichtige Rolle. In den vergangenen Jahren hatte es zahlreiche Berichte über Hacks von Fahrzeugsystemen gegeben. Die Hersteller sollen zudem die Frage beantworten, wie sich die selbstfahrenden Autos nach einem Unfall verhalten und die automatisierten Systeme wieder aktiviert werden können. Zu guter Letzt sollen die Autobauer nachweisen, dass ihre Fahrzeuge sämtliche nationalen, bundesstaatlichen oder lokalen Verkehrsregeln beherrschen.
Zehntausende Verkehrstote weniger erhofft
Das US-Verkehrsministerium will mit seinem Vorgehen zum einen dafür sorgen, die neue Technik sicher auf die Straßen zu bringen. Zum anderen soll für Innovationen der Hersteller genügend Raum gelassen werden. Das Ministerium sieht ein "enormes Potenzial für Sicherheit, Mobilität und Nachhaltigkeit". US-Präsident Obama verwies in seinem Beitrag auf die hohe Zahl von mehr als 35.000 Verkehrstoten im Jahr. "Automatisierte Autos haben das Potenzial, Zehntausende Leben jedes Jahr zu retten", sagte Obama.
Gleichzeitig warnte er davor, den Bereich völlig unreguliert zu lassen. "Der schnellste Weg, Innovationen auszubremsen, besteht darin, dass die Öffentlichkeit das Vertrauen in die Sicherheit der neuen Technik verliert." Daher stünden Regierung und Industrie in der Verantwortung, dies zu verhindern. "Um es klar zu sagen: Wenn ein selbstfahrendes Auto nicht sicher ist, haben wir die Befugnis, es aus dem Verkehr zu ziehen. Wir werden nicht zögern, die Sicherheit der amerikanischen Öffentlichkeit zu schützen", kündigte Obama an.
Debatte nach tödlichem Tesla-Unfall
Die Regelungen sollen zunächst nur für hochautomatisierte Fahrzeuge gelten. Diese sind in der Lage, in bestimmten Verkehrssituationen - wie auf der Autobahn - die Aufgaben des Fahrers vollständig zu übernehmen. Die Regelungen sollen teilweise aber auch auf bereits existierende Funktionen übertragen werden können. Dazu könnte beispielsweise auch der Autopilot von Tesla gehören, der ein teilautomatisiertes Fahren ermöglicht. Nach einem tödlichen Unfall im vergangenen Mai hatte es Diskussionen gegeben, ob die Zulassung für dieses System in Europa rechtmäßig erteilt worden war.
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