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Autonomes Fahren: Honda überholt Mercedes mit seinem Staupiloten

Honda will schon im Frühjahr 2021 in Japan ein hochautomatisiertes Auto auf den Markt bringen. Dort gibt es noch eine zusätzliche Vorgabe.
/ Friedhelm Greis
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Der Honda Legend soll autonom im Stau fahren können. (Bild: TTTNIS)
Der Honda Legend soll autonom im Stau fahren können. Bild: TTTNIS / CC0 1.0

Der japanische Konzern Honda will als erster Hersteller weltweit ein autonomes Serienauto nach Stufe 3 auf den Markt bringen. Dazu habe das japanische Verkehrsministerium die erforderliche Genehmigung erteilt, teilte das Unternehmen am 11. November 2020 mit(öffnet im neuen Fenster) . Der sogenannte Staupilot solle noch vor Ende März kommenden Jahres in einem Honda Legend verfügbar sein. Das Oberklassemodell wird in Europa allerdings schon seit Jahren nicht mehr angeboten.

Nach jahrelangen Verhandlungen hatten sich die zuständigen UN-Gremien im ersten Halbjahr 2020 auf die Zulassungskriterien für autonome Autos der sogenannten Stufe 3 geeinigt . Von 2021 an können daher erstmals selbstfahrende Serienautos weltweit auf Straßen unterwegs sein. Der Fahrer muss nicht mehr permanent das Verkehrsgeschehen überwachen und darf andere Tätigkeiten ausüben. Der automatische Spurhalteassistent darf allerdings nur auf autobahnähnlichen Straßen ohne Fuß- und Radverkehr bis zu einer Geschwindigkeit von 60 Kilometern pro Stunde (km/h) aktiv sein.

Neben Honda hat auch Mercedes-Benz bereits einen Staupiloten für die neue S-Klasse angekündigt und dessen Funktionen vorgeführt . Allerdings will Mercedes das System erst im zweiten Halbjahr 2021 auf den Markt bringen.

Aufkleber vorgeschrieben

Den Angaben Hondas zufolge unterscheiden sich die Vorgaben für den Staupiloten in Japan und Deutschland nur unwesentlich voneinander. Demnach müssen die Fahrzeuge permanent überprüfen, ob der Fahrer im automatisierten Modus in der Lage ist, wieder das Steuer zu übernehmen. Solche und viele andere Vorfälle rund um das System sollen durch eine Black Box aufgezeichnet werden. Anders als in Deutschland müssen die Autos in Japan jedoch einen Aufkleber auf dem Heck haben, der sie als automatisierte Fahrzeuge ausweist. Es gibt jedoch keinen Hinweis darauf, dass die Funktion tatsächlich aktiviert ist.

Staupilot der S-Klasse ausprobiert
Staupilot der S-Klasse ausprobiert (03:22)

Honda und Mercedes sind weltweit die bislang einzigen Hersteller, die selbstfahrende Serienautos nach Stufe 3 angekündigt haben. Zuletzt hat der US-Elektroautohersteller Tesla für Aufsehen gesorgt, als er einigen Fahrern eine neue Software für "volles autonomes Fahren" (Full Self Driving, FSD) für Beta-Tests freigeschaltet hat. Diese Funktion könnte den übrigen Tesla-Fahrern gegen Ende dieses Jahres zur Verfügung stehen. Allerdings erfordert Teslas Autopilot weiterhin die permanente Überwachung des Verkehrs durch den Fahrer. Die Tester sind teils begeistert, teilweise aber auch schockiert von der Betaversion .


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