Autonomes Fahren: Hände weg vom Lenkrad - der Lkw steuert selbst
Stundenlange Fahrten auf der Autobahn können ganz schön müde machen. Lkw-Hersteller wollen Fahrer auf langen Strecken entlasten: Auf der Autobahn steuert sich der Lastwagen selbst. Golem.de ist ins Fahrerhaus geklettert.

Mitten auf der Autobahn nimmt Martin Zeilinger, Leiter Vorentwicklung bei der Lkw-Sparte von Daimler, die Hände vom Lenkrad und stellt die Füße neben die Pedale. "Wir sind jetzt im automatisierten Betrieb", sagt er, während sich der Lkw selbst steuert. Das macht der Highway Pilot, der erstaunlich nah an heute üblichen Seriensystemen ist.
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- Assistiert oder autonom
Seit Anfang Oktober dürfen die Stuttgarter mit dem modifizierten Serien-Lkw auf der Autobahn fahren. Golem.de ist eingestiegen und hat sich auf der Autobahn erklären lassen, wie das System funktioniert und worin sich assistiertes Fahren im Lkw und Pkw unterscheidet.
Daimler darf automatisiert auf der Autobahn fahren
Kurz nachdem wir vom Rastplatz auf die Autobahn nahe Stuttgart aufgefahren sind, erschien in der Instrumentenanzeige der Schriftzug "Highway Pilot Available". Zeilinger hat einen kleinen Knopf auf dem Lenkrad gedrückt. Ein kleines blaues Autobahnsymbol leuchtet, und der Highway Pilot hat die Kontrolle über den Mercedes Benz Actros übernommen.
Der Unterschied zum Fahren mit Fahrer ist kaum zu merken. Nach wie vor fährt der Actros seine 85 km/h. Einzig das Lenkrad bewegt sich leicht hin und her - so hält das Auto die Mitte der Fahrspur. Das, sagt Zeilinger, sei das Neue: "Wir haben einen zusätzlichen elektrischen Eingriff in die Lenkung, ein Elektromotor, der angebaut ist. Über diese elektronische Schnittstelle können wir die Querregelung vom Fahrzeug übernehmen."
In der Längsregelung wird assistiert
In der Längsregelung helfen dem Fahrer heute schon eine Reihe von Assistenzsystemen: Der Spurhalte-Assistent etwa hilft zu verhindern, dass das Fahrzeug unkontrolliert die Spur wechselt. Eine Stereokamera beobachtet die Straße und warnt, wenn das Fahrzeug die Fahrbahnmarkierung überfährt, ohne den Blinker gesetzt zu haben. Der Bremsassistent, Active Brake Assist (Aba), misst per Radar den Abstand zum vorhergehenden Fahrzeug und bremst im Notfall den Lkw. Viele Spediteure ordern Fahrzeuge mit diesen Systemen.
Der Tempomat sorgt für eine gleichmäßige Geschwindigkeit. Der Fahrer regelt die Geschwindigkeit auf 85 km/h, und der Lkw hält diese ein. Predictive Powertrain Control (PPC) heißt dieser vorausschauende Tempomat. Integriert sind digitale Landkarten, in denen Steigungen und Gefälle, Kurvenradien, Geschwindigkeitsbegrenzungen oder Kreisverkehre verzeichnet sind.
Das System beschleunigt prophylaktisch
In Kombination mit den Positionsdaten, die das Satellitennavigationssystem Global Positioning System (GPS) liefert, plant das PPC die Fahrt: Kommt etwa eine Steigung, beschleunigt es rechtzeitig, damit der Lkw auch bergauf die gewählte Geschwindigkeit beibehält.
Dann piepst es.
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Pkw und Lkw unterscheiden sich |
Auf welchen Autobahnen Bayerns bist du denn unterwegs, wo es keinen Standstreifen gibt...
Klar ergibt es Sinn. Müsste man halt nur mal drüber nachdenken. Tipp: Thema lesen und...
Womit auch schon ein Lösungsansatz skizziert ist: LKW-Transport muss so viel teurer...
Da Tachos vorgehen sind eingestellt 85/kmh max 82km/h real ..... Rasen würd ich das nicht...