Autonomes Fahren: BMW kooperiert langfristig mit Qualcomm und Arriver

Bislang hinkt BMW beim autonomen Fahren der Konkurrenz hinterher. Nun soll eine neue Kooperation die Lücke schließen.

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Qualcomm bietet mit dem Snapdragon Ride eine eigene autonome Plattform an.
Qualcomm bietet mit dem Snapdragon Ride eine eigene autonome Plattform an. (Bild: Qualcomm)

Der Münchner Autohersteller BMW will bei der Entwicklung selbstfahrender Autos langfristig mit dem US-Chiphersteller Qualcomm und der schwedischen Veoneer-Tochter Arriver Software kooperieren. "Dabei geht es um Technologie, die von Lösungen nach dem New Car Assessment Program (NCAP) über fortschrittliche Level-2-Fahrassistenzsysteme bis hin zu Level-3-Funktionalitäten des hochautomatisierten Fahrens reichen", teilten die Unternehmen am 10. März 2022 mit.

Es solle eine "skalierbare Plattform für das automatisierte Fahren geschaffen werden, bei der die Entwicklung auf einer gemeinsamen Referenzarchitektur, gemeinsamen Sensorspezifikationen und Sicherheitsarchitektur aufbaut".

Eine automatisierte Funktion nach Level 2 ist beispielsweise ein Abstandsregeltempomat mit Lenkassistenz, wie ihn Tesla als Autopilot vermarktet. Dabei muss der Fahrer jederzeit in der Lage sein, das Lenkrad zu übernehmen. Bei der Stufe 3 kann er sich hingegen vom Fahrgeschehen vorübergehend abwenden. Eine solche Funktion will Mercedes-Benz noch im ersten Halbjahr dieses Jahres als Sonderausstattung in der S-Klasse anbieten.

Dazu ist BMW bislang noch nicht in der Lage, obwohl mit dem Elektro-SUV iX im vergangenen Jahr ein neuer Softwarebaukasten für automatisiertes Fahren eingeführt wurde. "Mit der neuen Kooperation wird dieser Baukasten weiter ausgebaut", heißt es.

Technische Basis der Entwicklung ist der Snapdragon Rid Vision System-on-Chip (SoC). Das System wurde von Qualcomm auf der CES 2020 vorgestellt. Die Snapdragon-Ride-Plattform basiert dabei auf skalierbaren und modularen Hochleistungs-Multi-Core-CPUs, energieeffizienten AI- und Bilderkennungs-Engines und einer Grafikeinheit.

Für die Kooperation sollen mehr als 1.400 Spezialisten an Standorten weltweit zusammenarbeiten. Unter anderem beteiligten sich Standorte in Deutschland, USA, Schweden, China, Rumänien und das BMW AD Test Center in Tschechien.

Qualcomm-Manager Nakul Duggal erhofft sich von der Kooperation "erhebliche Skaleneffekte und Zeitvorteile für die gesamte Automobilbranche". BMW-Manager Nicolai Martin sprach von einem wichtigen Meilenstein "im Hinblick auf unsere nächste Plattformgeneration für automatisiertes Fahren". Arriver-Geschäftsführer Giuseppe Rosso sagte: "Wir freuen uns, dass die Vision Perception und die markterprobten NCAP-Funktionen von Arriver mit dem BMW Automated-Driving-Softwarebaukasten kombiniert werden."

Im Interview mit Golem.de hatte BMW-CTO Frank Weber im vergangenen Jahr die Entscheidung verteidigt, in neuen iX noch keine Level-3-Funktion anzubieten: " Wir haben immer auf die enorme Herausforderung hingewiesen, wenn das Fahrzeug die Verantwortung vom Fahrer übernehmen soll. Das Thema ist in vielerlei Hinsicht höchst komplex. Die technologische Befähigung, die Gesetzgebung, der Mensch - all das sind Einflussfaktoren, die dabei eine Rolle spielen. Für uns geht hier ganz klar die Sicherheit vor."

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