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Autonomer ÖPNV-Test: Erste fahrerlose Robotaxis fahren in Hessen

Während Elon Musk noch fabuliert, fahren in hessischen Gemeinden die ersten echten Robotaxis mit Fahrgästen an Bord.
/ Andreas Donath
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Kira-Fahrzeug (Bild: Deutsche Bahn)
Kira-Fahrzeug Bild: Deutsche Bahn

Das Pilotprojekt Kira(öffnet im neuen Fenster) der Deutschen Bahn und des Rhein-Main-Verkehrsverbunds (RMV) ermöglicht es erstmalig in Deutschland, dass Fahrgäste tatsächlich in selbstfahrenden Autos mitfahren können(öffnet im neuen Fenster) . Ausgewählte Testpersonen können per App eine Fahrt buchen und werden innerhalb eines definierten Gebiets zu ihrem gewünschten Ziel befördert.

Das System funktioniert nach dem On-Demand-Prinzip, bei dem Fahrzeuge auf Abruf bestellt werden - ähnlich wie bei kommerziellen Fahrdiensten. Die fahrerlosen Fahrzeuge verkehren seit kurzem in Langen und Egelsbach im Kreis Offenbach. Für die zweite Jahreshälfte ist eine Ausweitung auf Teile von Darmstadt vorgesehen.

Bürger mit Technologie vertraut machen

Bei dem Projekt handelt es sich nach Angaben der Bahn und dem RMV um den ersten Test von autonomen Fahrzeugen der Automatisierungsstufe Level 4 mit Fahrgästen in Deutschland. Diese Stufe ermöglicht es den Fahrzeugen, sich in bestimmten Gebieten vollständig fahrerlos zu bewegen.

Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) sagte, autonomes Fahren könne perspektivisch zu einer umweltfreundlichen und barrierefreien Fortbewegung beitragen. Das Projekt solle Bürger vor Ort mit der neuen Technologie vertraut machen.

Testphase mit Sicherheitsfahrer an Bord

Die sechs eingesetzten Fahrzeuge können im normalen Straßenverkehr mit Geschwindigkeiten von bis zu 130 km/h fahren. Alle Fahrmanöver werden dabei vom Fahrzeug selbst entschieden. Während der Testphase befindet stets ein Sicherheitsfahrer an Bord.

Eine zentrale Leitstelle überwacht kontinuierlich die Bewegungen der autonomen Shuttles. Technisches Aufsichtspersonal kann bei Bedarf eingreifen oder Unterstützung leisten. Die Fahrzeuge sind in den Betriebsgebieten der regionalen Partner Heag Mobilo und Kreisverkehrsgesellschaft Offenbach unterwegs.

Die Technik stammt vom Unternehmen Mobileye, das neben der Selbstfahrtechnologie HD-Karten und spezialisierte Sensorik bereitstellt. Die Software für Buchung und Routenplanung kommt vom DB-Tochterunternehmen Ioki, das auch die verschiedenen Softwarekomponenten integriert.

Knut Ringat vom Rhein-Main-Verkehrsverbund sagte, fahrerlose Kleinbusse könnten dort eingesetzt werden, wo herkömmliche Linienbusse nur wenige Male täglich verkehrten. Dies würde besonders ländliche Gebiete bei der Verkehrsanbindung unterstützen.

Der Testbetrieb ist zunächst bis Ende 2025 geplant, eine Verlängerung wird angestrebt. Das Bundesverkehrsministerium fördert das Projekt mit rund 2,2 Millionen Euro, zusätzlich unterstützt das Land Hessen die Initiative finanziell. Forschungspartner sind das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt, das Karlsruher Institut für Technologie und der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen.


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