Autonom fahren: Robotertaxis sind günstiger und umweltfreundlicher

Wenn 2030 nur jedes 20. Taxi in den USA autonom und elektrisch fährt, würde der Verbrauch von Öl und der Ausstoß an Kohlendioxid deutlich gesenkt werden. Vor allem das autonome Fahren macht dabei die Effizienz aus. Das haben US-Forscher berechnet.

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Autonom fahrendes Google-Auto (Symbolbild): Die meisten Taxifahrten werden von einer Person gebucht.
Autonom fahrendes Google-Auto (Symbolbild): Die meisten Taxifahrten werden von einer Person gebucht. (Bild: Google)

Elektrisch und ohne Fahrer ist umweltfreundlich: Sollten Taxis im Jahr 2030 autonom und elektrisch fahren, können dadurch schädliche Emissionen stark reduziert werden. Zu dem Ergebnis kommen Forscher des Lawrence Berkeley National Laboratory (Berkeley Lab) in einer Studie, die sie in der Fachzeitschrift Nature Climate Change veröffentlicht haben.

Ein autonomes Taxi im Jahr 2030 werde 63 bis 82 Prozent weniger Kohlendioxid ausstoßen als ein dann aktuelles Hybridfahrzeug und 90 Prozent weniger als ein heutiges Auto mit Verbrennungsantrieb, fanden Jeffery Greenblatt und Samveg Saxena heraus.

2030 wird mehr Strom aus erneuerbaren Quellen erzeugt werden

Für ihre Studie haben die Forscher versucht, die Kosten für Treibstoff sowie die Kohlendioxidemissionen vorauszuberechnen. Dabei sind sie davon ausgegangen, dass bei der Generation von Strom 2030 weniger Schadstoffe freigesetzt werden, da mehr erneuerbare Quellen wie Wind oder Sonne genutzt werden.

Autos mit alternativem Antrieb - sei es eine Brennstoffzelle oder ein Elektroauto mit Akku - seien als Taxis günstiger, schreiben die Forscher. Dabei berücksichtigen sie die Kosten für Anschaffung, Unterhalt, Treibstoff und Versicherung.

Taxis fahren günstiger elektrisch

Das gelte aber nur für Taxis, die 40.000 bis 70.000 Meilen (etwa 64.000 bis 113.000 Kilometer) im Jahr zurücklegten. Bei dieser Laufleistung machten die geringeren Treibstoffkosten den höheren Anschaffungspreis für das Elektroauto wett. Bei den Privatfahrzeugen, die im Schnitt 12.000 Meilen (etwa 19.000 Kilometer) im Jahr führen, würden auch 2030 Autos mit Verbrennungsmotor noch günstiger sein.

Den größten Vorteil eines autonomen Taxis sehen die Forscher in der effektiven Zuteilung des Fahrzeugs: Die Fahrgäste bekämen Autos in der richtigen Größe. So werde etwa über ein- oder zweisitzige Fahrzeuge nachgedacht. Die meisten Taxifahrten in den USA würden von einer Person gebucht, sagt Jeffery Greenblatt, einer der Autoren der Studie. Mit entsprechend kleineren Autos werde weniger Energie aufgewendet - sprich: Kosten gespart - und weniger Schadstoffe freigesetzt.

Autonom fahren bringt Effizienz

"Als wir anfingen, uns mit autonom fahrenden Fahrzeugen zu beschäftigen, fanden wir heraus, dass von allen Variablen, die wir in Betracht zogen, der Einsatz von autonom fahrenden Fahrzeugen im Personennahverkehr den größten Hebel bietet, um den Energieverbrauch pro Meile zu senken ", sagt Greenblatt.

Wenn 2030 nur fünf Prozent der Taxis elektrisch und autonom fahren sollten, würde das nach den Berechnungen von Greenblatt und Saxena eine Einsparung von 7 Millionen Barrel Öl im Jahr bedeuten. Zudem reduzierten sich die Kohlendioxid-Emissionen um 2,1 bis 2,4 Millionen Tonnen.

Heute kostet die Technik, um ein Auto autonom fahren zu lassen, rund 150.000 US.-Dollar. Die Forscher gehen davon aus, dass diese Kosten bis zum Jahr 2030 deutlich sinken werden. Doch auch heute könnten sich die Kosten amortisieren: durch eine höhere Energieeffizienz und durch die eingesparten Personalkosten. Über die sozialen Folgen - den Wegfall der Arbeitsplätze der Taxifahrer - sagt die Studie nichts.

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Peter Brülls 08. Jul 2015

Dafür gibt es aber anscheinend Ausnahmegenehmigungen, z.B, in Celle. http...

wasabi 08. Jul 2015

Meinst du auch, dass ein "Automobil" so heißt, weil du selbst es bewegst, oder weil es...

Schattenwerk 08. Jul 2015

Wenn man sich nur durch das Fahren eines Fahrzeuges identifiziert, dann hat man eh ganz...

Trockenobst 07. Jul 2015

Und die 60j mit den beiden gebrochenen Füssen im Rolli lässt einfach den Stadtbus vor...



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