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Automatisierung: Amazons neuster Roboter mit Tastsinn in Hamburg im Einsatz

Der Konzern hat Vulcan vorgestellt, einen Roboter, der drei Viertel aller verfügbaren Waren greifen kann. Dabei helfen Tastsinn und physikalische KI .
/ Mario Petzold
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Ein fahrender Roboterarm mit Tastsinn und physikalischer KI arbeitet in der Logistik. (Bild: Amazon)
Ein fahrender Roboterarm mit Tastsinn und physikalischer KI arbeitet in der Logistik. Bild: Amazon

Amazon arbeitet weiter an der Automatisierung seiner Logistikzentren. Die neuste Robotergeneration Vulcan, die gerade via Firmenblog(öffnet im neuen Fenster) vorgestellt wurde, besitzt als entscheidenden Vorteil Tastsinn.

Damit gelingt es den fahrbaren Roboterarmen, eine Vielzahl an Waren komplett selbständig aus den Regalen zu entnehmen oder einzusortieren. Für die Bewegungsabläufe ist eine physikalische KI notwendig, deren Training als besonders aufwendig gilt. Es können hierfür nicht einfach aufbereitete Daten einspeist werden, sondern es werden tatsächliche Bewegungen als Grundlage benötigt.

Schon im Einsatz

Noch wird die Technik erprobt. Zwei Modelle arbeiten dafür bereits im Versand mit. In Winsen bei Hamburg und in Spokane, Washington, sollen die Fähigkeiten in der Praxis begutachtet werden.

Laut Amazon kann Vulcan 75 Prozent der Waren handhaben und soll dies vor allem dort tun, wo die menschlichen Kollegen entweder eine Leiter bräuchten oder sich bücken müssten. So sorge der Roboter direkt für einen sichereren Arbeitsplatz, meint Amazon.

Zudem lässt sich nicht abstreiten, dass der Einsatz von ganzen Heerscharen automatisierter Helfer, von denen es allein beim großen Onlinehändler bereits jetzt 750.000 geben soll, neue Arbeitsplätze schafft. Man benötigt beispielsweise Wartungstechniker und Programmiererinnen.

Zukünftige Entwicklung bleibt abzuwarten

Gleichzeitig lässt sich erahnen, dass viel Personal in den Logistikzentren schlicht durch Roboter ersetzt wird. Für Großbritannien rechnete das Tony Blair Institute(öffnet im neuen Fenster) aus, dass dadurch über alle Branchen hinweg zwischen 60.000 und 275.000 Stellen pro Jahr wegfallen könnten.

Eine vollständige Automatisierung des Versandhandels hält Amazon aber für ausgeschlossen. Aaron Parness, der Chefrobotiker des Konzerns, sagt dazu, dass an vielen Punkten der menschliche Faktor unersetzlich sei und es nur darum gehen könne, gemeinsam das Optimum zu erreichen.

Der Autor meint dazu:

Rund um die Weihnachtszeit wird man somit weiterhin von Streiks(öffnet im neuen Fenster) und schlechten Arbeitsbedingungen, von fehlenden Tarifverträgen und zu niedrigen Löhnen in Amazons Logistikzentren lesen können.


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