Automatisiertes Fahren: SNCF lässt einen Zug ferngesteuert fahren
In wenigen Jahren sollen in Frankreich Güter- und Personenzüge automatisiert fahren. Einen wichtigen Fortschritt hat die Bahngesellschaft SNCF erzielt: Sie hat einen Zug in einem Pariser Vorort ferngesteuert fahren lassen.

Ferngesteuert durch Pariser Vororte: Die französische Bahngesellschaft SNCF hat einen Zug testweise ohne Lokführer fahren lassen. Der Test war Teil des Programms Train Drone, dessen Ziel es ist, den Hochgeschwindigkeitszug Train à Grande Vitesse (TGV) automatisiert fahren zu lassen.
Der Zug fuhr von Villeneuve-Saint-Georges etwa vier Kilometer nach Juvisy, zwei Vororte im Süden von Paris nahe dem Flughafen Orly. Gesteuert wurde der Zug dabei von einem Kontrollzentrum in Vigneux-sur-Seine aus. Die Güterzuglokomotive war mit Kameras ausgestattet, über die der Lokführer im Kontrollzentrum das Geschehen vor Ort in Echtzeit verfolgen konnte.
Die Kameradaten sowie die Kommandos wurden per Satellit sowie über das LTE-Mobilfunknetz übertragen. Der Test habe gezeigt, dass die Fernsteuerung von Zügen möglich sei, teilte die Bahngesellschaft mit. Dem Test waren Monate Forschungsarbeit vorausgegangen.
2017 hatte SNCF das Projekt angekündigt. Bis 2023 will SCNF zwei Prototypen für den autonomen Zugverkehr entwickeln: einen Regionalzug und einen Güterzug. Die Tests mit Letzterem sollen in diesem Herbst beginnen. Die Züge sollen ab 2025 eingesetzt werden.
Ferngesteuert sollen die Züge beispielsweise im Betriebswerk unterwegs sein, vom Betriebswerk in den Bahnhof fahren oder vom Betriebswerk direkt bis zum Kunden. Zudem muss das Personal in einem Kontrollzentrum in der Lage sein, in einer Notsituation einen automatisiert fahrenden Zug aus der Ferne zu steuern.
Im Zugbetrieb wird der Automatisierungsgrad (Grade of Automation, GoA) in vier Stufen eingeteilt: von GoA Stufe 0, bei der der Fahrer den Zug ohne technische Hilfe auf Sicht steuert, bis zu GoA Stufe 4, dem vollautomatischen fahrerlosen Zugbetrieb. Die SNCF plant für den TGV GoA Stufe 2 oder 3: Dabei ist immer noch ein Fahrer an Bord.
Der Fahrer bedient die Türen
Beim halbautomatischen Zugbetrieb (Semi-Automatic Train Operation, STO) - das ist GoA Stufe 2 - startet der Fahrer die Fahrt und bedient die Türen. Der Zug fährt dann automatisch. Der Fahrer kann aber noch die Kontrolle über den Zug übernehmen. Bei GoA Stufe 3, dem begleiteten fahrerlosen Zugbetrieb (Driverless Train Operation, DTO), ist der Zugführer praktisch nur noch für die Türen und für das Beheben von Störungen zuständig.
Derzeit vereinheitlichen die europäischen Eisenbahngesellschaften die Infrastruktur. Das soll einen problemlosen Zugverkehr innerhalb Europas ermöglichen. Die neue Infrastruktur ist aber auch Voraussetzung für automatisiertes Fahren.
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