Die Infrastruktur steuert das Auto
Für die Vorführung im Mercedes-Parkhaus hat Bosch den Fahrweg aus dem Erdgeschoss in den ersten Stock und wieder zurück mit WLAN-Access-Points und Lidar-Sensoren ausgestattet. Das System funktioniert ähnlich wie Radar: Ein Laserpuls wird ausgesendet und das System berechnet aus der Laufzeit zwischen dem Abschicken und dem Eintreffen des von einem Objekt reflektierten Lichts die Entfernung zu dem Objekt.
Mit diesen Sensoren überwacht der Steuerungsrechner das Parkhaus: So weiß er, wo ein freier Parkplatz ist. Soll ein Auto geparkt werden, nimmt der Rechner per WLAN Kontakt zum Auto auf und geleitet es zu dem freien Platz. Später sollen die Laser-Sensoren durch Stereokameras ausgetauscht werden, die robuster und günstiger sind als Lidar. Diese Technik wurde eingesetzt, um das System schneller testen zu können.
Die Technik ist seriennah
Vorteil der eingesetzten Technik: Sie ist gängig - da sei, sagte Hafner, "nichts Revolutionäres dabei". Das gilt für die Infrastruktur - Sensoren und WLAN-Ausstattung - ebenso wie für das Auto. Voraussetzung hier sind ein Automatikgetriebe, Schnittstellen zum Antriebsstrang für Lenkung und Bremse und ein System zur Schlüsselverwaltung, das es ermöglicht, dass das Auto fährt, obwohl der Fahrer abgeschlossen hat. Die sind alle schon eingebaut.
Neu ist das WLAN-Kommunikationsmodul, das aber ein Standardbauteil ist, wie ein Bosch-Mitarbeiter Golem.de sagte. Es hätten noch einige zusätzliche Komponenten installiert werden müssen, erzählt Carsten Hämmerling, Entwicklungsingenieur bei Mercedes. Der Aufwand habe sich allerdings in Grenzen gehalten.
Bemannte und unbemannte Autos teilen sich das Parkhaus
Dabei ging es in erster Linie um die Bremsen: "Es ist ja kein Fahrer mehr im Auto. Das heißt, wenn das Auto fahrerlos fährt, möchten wir das Auto auch bei diesen hohen Geschwindigkeiten zum Stehen bringen. Normalerweise macht der Fahrer das über das Bremspedal. Jetzt ist da kein Fahrer, also mussten wir eine Alternative schaffen", erklärt Hämmerling. Das sei vor allem deshalb wichtig, weil die Parkhäuser ja nicht gleich komplett auf automatisiertes Parken umgestellt, sondern von bemannten und unbemannten Autos genutzt werden. Für das Leitsystem ist der Mischbetrieb kein Problem: Schnappt sich ein Fahrer die vom Rechner vorgesehene Parklücke, dann sucht der einfach eine andere.
Wobei die hohe Geschwindigkeit relativ ist: Das Auto kriecht mit 6 km/h durch das Parkhaus. Um Kurven und die Rampe hinauf oder hinunter fährt es noch langsamer - fast wie ein Fahranfänger, was das System in gewisser Weise ja auch ist. Das soll aber nicht so bleiben: Die Straßenverkehrsordnung erlaubt im Parkhaus 10 km/h und diese Geschwindigkeit wird auch angestrebt.
Das Auto bremst vor Hindernissen
Das Bremsen funktioniert auch hervorragend: Das Auto beherrscht zwei Formen der Notbremsung: eine weiche und eine harte. Erstere kommt zum Einsatz, wenn sich ein Objekt im Fahrweg befindet. Das kann ein Mensch sein, ein Tier, ein anderes Auto, ein Gegenstand. Das System bringt das Auto sanft zum Stehen und lässt es erst weiterfahren, wenn das Hindernis weg ist.
Wesentlich unbequemer ist die harte Notbremsung.
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