Automated Valet Parking: Daimler und Bosch dürfen autonom parken
In Stuttgart können Besucher ohne Begleitung das automatisierte Parken eines Mercedes ausprobieren: Daimler und Bosch haben die Freigabe für das Automated Valet Parking erhalten.

Kein Kurven mehr durch enge Parkhäuser: Zumindest im Parkhaus des Mercedes-Benz-Museums in Stuttgart ist das in einem Pilotprojekt möglich: Der Automobilkonzern Daimler und der Zulieferer Bosch haben die behördliche Zulassung erhalten, das sogenannte Automated Valet Parking im Alltagsbetrieb zu testen.
Die beiden Unternehmen hatten den automatisierten Parkdienst Valet Parking 2017 vorgestellt.Valet Parking ist eine Dienstleistung, bei der eine Servicekraft gegen Gebühr ein Fahrzeug parkt. Seit dem vergangenen Jahr konnten Besucher den Service testen, allerdings nur im Beisein von Sicherheitspersonal.
Mit der neuen Genehmigung können sie das auf eigene Faust mit einem von fünf dafür ausgestatteten Fahrzeugen. Es ist "die weltweit erste behördlich für den Alltagsbetrieb zugelassene vollautomatisierte und fahrerlose Parkfunktion nach SAE Level 4". Der Verband der Automobilingenieure (Society of Automotive Engineers, SAE) definiert als Level 4 hochautomatisiertes Fahren. Dabei steuert der Computer dauerhaft das Auto. Nur in besonderen Situationen, etwa wenn das System die Fahraufgaben nicht bewältigen kann, kann der Fahrer aufgefordert werden, die Kontrolle zu übernehmen.
Für den Autofahrer wird das Parken im Parkhaus dadurch einfach: Er stellt sein Fahrzeug in einer sogenannten Drop-off-Zone vor dem Parkhaus ab und schließt es ab. Er öffnet auf seinem Smartphone die Park-App, startet den Parkvorgang und geht. Zum Abholen geht er in die Pick-up-Zone und ruft das Auto per App wieder herbei.
Um das zu ermöglichen, hat Bosch das Parkhaus mit WLAN-Access-Points und Lidar-Sensoren ausgestattet. Später sollen die Laser-Sensoren durch Stereokameras ersetzt werden, die robuster und günstiger sind. In Stuttgart wird Lidar eingesetzt, um das System schneller testen zu können.
Ein Steuerungsrechner überwacht mit Hilfe dieser Sensoren das Parkhaus. Er erfasst freie Parkplätze und steuert das Auto zu dem freien Platz. Die Kommunikation erfolgt über WLAN. Die Sensoren erkennen zudem andere Autos, Fußgänger oder Hindernisse im Fahrweg. Der Rechner sorgt dafür, dass das Auto diesen ausweicht oder bremst.
Ein Auto muss entsprechend über WLAN verfügen. Es muss ein Automatikgetriebe, Schnittstellen zum Antriebsstrang für Lenkung und Bremse sowie ein System zur Schlüsselverwaltung haben, das es ermöglicht, dass das Auto fährt, obwohl der Fahrer abgeschlossen hat. Die fünf Testfahrzeuge sind entsprechend ausgerüstet, wobei die Technik seriennah ist, so dass die Umrüstung nicht sehr aufwendig war.
Für die Betreiber von Parkhäusern hat Automated Valet Parking den Vorteil, dass ein Parkhaus besser ausgelastet werden kann: Wenn die Autos ohne Fahrer einparken, brauchen sei keinen Platz, um die Tür zu öffnen. So sollen bis zu 20 Prozent mehr Autos auf dieselbe Fläche passen. Bestehende Parkhäuser lassen sich mit der Technik nachrüsten und sollen im Mischbetrieb genutzt werden können.
"Die Freigabe der Behörden in Baden-Württemberg hat Vorbildcharakter, um den Parkservice künftig auch weltweit in Parkhäusern zuzulassen", sagt Michael Hafner, Leiter Fahrtechnologien und Automatisiertes Fahren bei Daimler.
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Keine Überwachung, leitende Mitarbeiter. Stunden sind zwar 40, fix ist da aber nix, muss...
Das autonome Fahren kommt halt nicht von heut auf morgen sondern in vielen kleinen...
Aber hier geht es um wirklich fahrerloses Fahren!
Das automatische Einparken gibt es ja bereits schon lange, selbst für kleinere günstige...
Entweder das oder man kann einen Menschen komplett ersetzten. Was bislang auch noch...