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Autokäufer wenden sich ab: E-Auto-Nachfrage in Deutschland bricht ein

Die Elektromobilität erleidet in Deutschland laut einer Umfrage einen Rückschlag. Grund sind hohe Preise. Händler stellen düstere Prognosen.
/ Andreas Donath
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Elektroautos weniger beliebt - das hat Gründe. (Bild: Pexels)
Elektroautos weniger beliebt - das hat Gründe. Bild: Pexels / CC0 1.0

Laut einer aktuellen Umfrage des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) unter 348 Autohäusern zeigt sich ein deutlicher Trend: weg von Elektrofahrzeugen. Die Bestellungen für reine Elektroautos sanken bei Privatkunden seit Jahresbeginn um 47 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, heißt es bei der Zeitung Die Welt(öffnet im neuen Fenster) .

Auch Plug-in-Hybride verzeichneten einen Rückgang von 37 Prozent. Im Gegensatz dazu steige die Nachfrage nach Diesel- und Benzinfahrzeugen um 24 Prozent, wie aus dem Bericht hervorgeht.

Die befragten Autohäuser sehen den Hauptgrund für diesen Einbruch im hohen Preis der E-Autos im Vergleich zu Verbrennern. Dies gilt nicht nur für Privatkunden, sondern auch im Bereich der Flotten- und Dienstfahrzeuge.

Interessanterweise berichten nur neun Prozent der befragten Händler von "Vorbehalten" der Fahrer gegenüber der Akkutechnik. Dies legt nahe, dass die Kunden weniger die technischen Aspekte der E-Autos problematisch sehen als die finanziellen.

Düstere Aussichten für den E-Auto-Markt

Die Prognosen der Händler für den Rest des Jahres 2024 fallen dem Bericht nach pessimistisch aus. Die große Mehrheit von 91 Prozent schätzt die Bestellsituation für reine E-Autos bei Privatkunden als "schlecht" oder "sehr schlecht" ein. Für Plug-in-Hybride sehen 79 Prozent der Händler eine ähnlich negative Entwicklung.

Diese Einschätzungen stehen im Einklang mit den Zulassungszahlen des Kraftfahrt-Bundesamts(öffnet im neuen Fenster) . Der Anteil von reinen E-Autos an allen Neuzulassungen lag im Juni 2024 mit 14,6 Prozent auf dem Niveau von 2022 (14,4 Prozent) und deutlich unter dem von 2023 mit 18,9 Prozent. Allerdings spiegeln diese Zahlen nicht vollständig die Situation am Privatkundenmarkt wider, da bei Neuwagen die Zulassungen von Gewerbetreibenden, Händlern und Herstellern dominieren. Zudem fiel die Umweltprämie beim Kauf eines neuen E-Autos Ende 2023 ersatzlos weg. Davon hat sich der Markt offenbar nicht erholt. Ähnliches zeigte sich davor schon in anderen Teilen der Welt, wenn Subventionen gestrichen wurden .

Der ZDK sieht nun die Automobilhersteller in der Pflicht, den Absatz von E-Autos wieder anzukurbeln. ZDK-Präsident Arne Joswig erwartet von ihnen, "dass sie durch günstige Preise und niedrige Leasingraten jetzt Marktanreize setzen" , wie er gegenüber der Welt sagte. Zudem betonte er die Notwendigkeit weiterer signifikanter Fortschritte beim Aufbau der Ladeinfrastruktur.


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