Autoindustrie: Volkswagen plant Milliardenbetrag an Einsparungen

Die aktuellen Rendite von Volkswagen reicht offenbar nicht für Zukunftsinvestitionen, meint der VW-Markenchef.

Artikel veröffentlicht am , /dpa
VW will eine größere Umsatzrendite erreichen.
VW will eine größere Umsatzrendite erreichen. (Bild: AXEL HEIMKEN/AFP via Getty Images)

Der Autobauer Volkswagen will seine gewinnschwache Kernmarke VW Pkw mit einem neuen Spar- und Effizienzprogramm wieder auf Trab bringen. "Wir sehen, dass unsere Marke – bei allen Stärken – wirtschaftlich noch nicht solide genug aufgestellt ist", hieß es von Markenchef Thomas Schäfer in einem internen Schreiben an die Mitarbeiter vom Mittwoch, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. "Wir müssen aber auch in Krisenzeiten und in einer auf Dauer volatilen Welt gute, wettbewerbsfähige Renditen schaffen", sagte Schäfer darin. Das Handelsblatt hatte zuvor über das Schreiben berichtet.

Schäfer will demnach unter anderem in der Produktion ansetzen. "Wir richten unsere Werke nicht nach Marken, sondern nach Plattformen aus. Daraus ergibt sich dann, welche Modelle dort produziert werden. Nicht andersherum", kündigte er an. Das allein bringe in den kommenden Jahren einen Milliardenbetrag an Einsparungen in der sogenannten Markengruppe Volumen, die auch Skoda, Seat und die kleinen VW-Nutzfahrzeuge umfasst.

Im ersten Quartal hatte die Kernmarke des Wolfsburger Autokonzerns nur eine Umsatzrendite von drei Prozent eingefahren – von 100 Euro Umsatz blieben im Tagesgeschäft nur drei Euro Betriebsgewinn. "Damit können wir uns wichtige Zukunftsinvestitionen schlicht nicht leisten", sagte Schäfer. "Um wirklich krisenfest zu sein, brauchen wir eine nachhaltige Umsatzrendite von 6,5 Prozent." Deshalb starte VW jetzt ein Programm für mehr Effizienz und Kosteneinsparungen.

Kündigungen offenbar nicht geplant

Im Handelsblatt hieß es, Volkswagen peile eine Ergebnisverbesserung von mindestens drei Milliarden Euro im Jahr an. Im Programm gehe es dabei explizit nicht um einen Stellenabbau, berichtete das Blatt aus Unternehmenskreisen. Vielmehr solle auch Altersteilzeit zum Einsatz kommen und Stellen nicht nachbesetzt werden. Ein Sprecher des Unternehmens wollte den Bericht nicht kommentieren. Schäfer sagte in dem internen Schreiben an die Belegschaft, noch sei es zu früh, Details zu nennen. Die Mitarbeitenden sollen zusammen mit dem Betriebsrat über konkrete Schritte informiert werden.

Von Arbeitnehmerseite machte Betriebsratschefin Daniela Cavallo deutlich, dass sie eine Beteiligung erwartet. "Entsprechende Ziele des Markenvorstandes haben wir zur Kenntnis genommen, darüber gilt es nun Gespräche zu führen", sagte sie in einer Stellungnahme. Wirtschaftlichkeit und Beschäftigungssicherung seien gleichrangige und gemeinsame Ziele. "Tarifliche Einschnitte oder Abstriche bei unserer Beschäftigungssicherung sind mit uns nicht zu machen", fügte sie hinzu.

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