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Auswirkungen des App-Desasters: Schwache Verkaufszahlen für Sonos' ersten Kopfhörer

Bei Sonos hat das App-Desaster weitere Folgen: Der Einstieg in eine neue Produktkategorie wurde um mehrere Monate verschoben.
/ Ingo Pakalski
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Die Verkaufszahlen des Ace liegen deutlich unter den Erwartungen von Sonos. (Bild: Martin Wolf/Golem.de)
Die Verkaufszahlen des Ace liegen deutlich unter den Erwartungen von Sonos. Bild: Martin Wolf/Golem.de

Sonos' erster Einstieg in eine neue Produktkategorie war bisher kein Erfolg. Ace ist der erste Kopfhörer des Unternehmens. Weil sich der nicht so gut verkauft, wie es der Hersteller erwartet hat, sind die Produktionsmengen drastisch heruntergefahren worden. Das berichtet Mark Gurman von Bloomberg in seinem Power-On-Newsletter(öffnet im neuen Fenster) . Gurman ist üblicherweise gut über interne Planungen bei Sonos informiert.

Pro Jahr wollte Sonos vom Ace 900.000 bis 1 Million Stück herstellen, wie Gurman erfahren hatte. Diese Produktionszahlen wurden erheblich zurückgefahren: Statt der anvisierten 2.500 Kopfhörer pro Tag werden nur noch 250 Einheiten pro Tag hergestellt. Das entspricht dann nur noch 90.000 bis 100.000 Stück.

Im Test von Golem.de war der Ace eine Enttäuschung : Vor allem Sonos-Kunden erwarteten von einem solchen Produkt eine viel engere Einbindung in ein bestehendes Lautsprecher-System von Sonos. Damit kann sich der Sonos-Kopfhörer nur schwer von der Konkurrenz abheben, die für einen viel niedrigeren Kaufpreis viel mehr zu bieten hat.

Sonos hat Kunden mit neuer App verärgert

Der Ace-Kopfhörer wurde mit einem Defekt ausgeliefert , von dem Sonos vor der Markteinführung wusste und das Produkt dennoch mit dem Fehler verkaufte. Sonos-Kunden ärgern sich über das Unternehmen, seit dieses vor rund vier Monaten eine neue Version der Sonos-App veröffentlichte.

Ohne Kunden zu warnen, ließ der Hersteller in der neuen App etliche Basisfunktionen weg . Das führt seit Monaten dazu, dass Kunden mit schlechten Bewertungen in den Appstores reagieren. Der Sonos-Chef gab bereits zu, dass sich das App-Desaster negativ auf die Verkaufszahlen auswirke . Das führte dann zu Entlassungen in der Sonos-Belegschaft.

Bisher ist kein Zeitplan bekannt, bis wann Sonos die vielen Probleme der neuen Sonos-App beheben will . Bis dahin müssen sich Besitzer von Sonos-Lautsprechern mit einer unzuverlässigen Steuerung und fehlenden Funktionen abfinden.

Sonos' erstes Videostreaminggerät kommt später

Als weitere Folge des App-Desasters schob Sonos laut Gurman intern die Markteinführung eines weiteren neuen Produkts auf. Sonos will in den Markt für Videostreaminggeräte einsteigen und sich damit in Konkurrenz zu Amazons Fire-TV-Geräten, Roku-Produkten, dem Apple TV sowie Googles Streaminggeräten begeben.

Das Streaminggerät mit dem internen Codenamen Pinewood sollte ursprünglich im Januar 2025 vorgestellt werden. Nun soll die Vorstellung wohl erst im März nächsten Jahres erfolgen. Zudem wird der Termin für die Markteinführung eines weiteren Sonos-Produkts verschoben, zu dem Gurman keine weiteren Details nennt.

Eigentlich wollte Sonos mit dem Einstieg in neue Produktkategorien besser dastehen als vorher. Das App-Desaster führte allerdings zum genauen Gegenteil. Derzeit ist schwer abzuschätzen, ob es Sonos gelingt, das verspielte Vertrauen bei der Kundschaft wieder herzustellen. Der Aktienkurs fiel in diesem Jahr um 32 Prozent.


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