Satter Sound durch starke Kompressoren
Einfach mal im Bios den Prozessor höher takten, reicht nicht aus. Auch mit bloßem Case Modding ist es nicht getan. Ein Quantenmechaniker muss beispielsweise in der Lage sein, eine supraleitende Ionenfalle aufzubauen und am Laufen zu halten.
Und es gibt reichlich Freiraum zum Tunen. Mit stärkeren Kompressoren lässt sich die Temperatur auf fast null Kevin herunterkühlen, was die Fehlertoleranz verbessert. Das macht sich dann auch am Sound des Quantenrechners bemerkbar. Künstliche Geräusche aus der Konserve, wie sie bei Elektroautos von AMG üblich sind, braucht es dann nicht mehr.
Analogrechner sollen Quantencomputer unterstützen
Nach Ansicht von Ausbildungsberater Koslowski hat die neue Technik viel Potenzial für das Handwerk: "Die neue Ampelkoalition hält die Quantentechnologie für eine der wichtigsten Zukunftstechnologien. Milliardeninvestitionen sind geplant. Davon sollen aber nicht nur Berater und Akademiker profitieren."
Koslowski verweist darauf, dass das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) sogar einen Analogrechner bauen wolle, um Quantencomputer zu unterstützen. Das alles erfordere handwerklich gut ausgebildete Spezialisten, die Systeme künftig beherrschen und warten können.
Qubi Pi statt Raspberry Pi
Das Problem an dem Ausbildungsgang: Quantencomputer sind noch sehr selten in Deutschland. Erst im Juni 2021 wurde in der Nähe von Stuttgart der erste europäische Quantencomputer in Betrieb genommen. Das MPI in Dahlem will für den Ausbildungsgang daher einen speziellen Lerncomputer entwickeln. "Was heute der Raspberry Pi für Programmiereinsteiger ist, soll der Qubi Pi im Bereich Quantencomputing werden", erläutert Hardenberg. Bis zum Ende des ersten Ausbildungsgangs im Jahr 2025 soll das Gerät fertig sein. Geplant ist ein Rechner auf Ionenfallenbasis mit bis zu 100 Qubits.
Ein solches Demonstrationsobjekt vermisst Physiklehrer Ziegenbart bislang schmerzlich in seinem Unterricht. Mit sichtlichem Bedauern erinnert er sich daran, dass einige seiner Schüler vor zwei Jahren behaupteten, das Rätsel um Schrödingers Katze gelöst zu haben. "Die Katze des Hausmeisters war natürlich tot, weil sie kein Atemloch in die Kiste gemacht hatten", erklärt Ziegenbart den Vorfall, "der Direktor hat Zustände bekommen, aber das zeigt, dass die quantenphysikalischen Phänomene im Unterricht nicht einfach zu vermitteln sind."
Elon Musk könnte Kryptowährungen revolutionieren
Trotz des hohen Abstraktionsgrades der Quantentheorie sind die Schüler an dem Ausbildungsgang stark interessiert. "Ich habe als Kind schon lieber mit dem Handy meiner Mutter als mit Barbies gespielt", sagt Saskia, "und mein Bruder hat erzählt, dass man mit einem Quantencomputer superschnell an Bitcoins rankommt. Damit verdient man mehr als mit Youtube oder Insta."
Wieder muss Hardenberg schmunzeln. "Leider gibt es noch viele Mythen, was die Fähigkeiten der Quanteninformatik betrifft. Zwar könnte man mit einem Quantenrechner durchaus Kryptowährungen schürfen. Aber wegen der Heisenbergschen Unbestimmtheitsrelation lässt sich nicht vorherbestimmen, ob am Ende Bitcoins, Ethereum oder gar Dogecoins herauskommen", erläutert der Wissenschaftler.
Bewerbung per Fax möglich
Zudem ließen sich Ergebnisse aus der Quanten-Fouriertransformation rein theoretisch nicht in Blockchains einbinden. Allerdings gebe es Gerüchte, dass Elon Musk an einem solchen Verfahren arbeite. Das würde die Kryptotechnologie revolutionieren und Tesla unbegrenzte Finanzierungsquellen erschließen.
Solche Gerüchte rauben der deutschen Autoindustrie schon seit längerem den Schlaf. Zudem befürchtet sie, dass Tesla heimlich an sogenannten Quantenakkus forscht. Diese sollen sich wesentlich schneller als bisherige Batterien aufladen lassen. Sollten sie sich künftig durchsetzen, hätte Tesla einen weiteren Wettbewerbsvorteil. Und Quantenmechaniker könnten künftig wieder in der Autowerkstatt arbeiten.
Bis Ende April können sich interessierte Schülerinnen und Schüler noch für die zehn Plätze des Ausbildungsgangs bewerben. Bewerbungen können per Fax an 030 530003271 gesendet werden.
Nachtrag vom 1. April 2022, 20:03 Uhr
April, April! Da es weder ein Max-Planck-Institut für Quantenphysik in Berlin-Dahlem noch eine Werner-Heisenberg-Oberschule in Berlin-Neukölln gibt, wird es mit dem Ausbildungsgang zum Quantenmechaniker wohl noch eine Zeitlang dauern.
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Ausbildung zum Quantenmechaniker: Mehr Qubits statt mehr PS |
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Du meinst: Ein Körnchen Scherz. Darauf einen Doppelkorn, das einzig fast scherzhafte hab...
Ich habe keinen Zweifel daran dass die NSA schon einen hat. (wir können das...
ich nehme da doch eher DuckDuckGo. Zwei Gründe: 1. Weniger tracking (1.5 nicht phöses...
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