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Ausbaugebiete: Konkurrenzkampf beim Glasfaserausbau nimmt zu

Innerhalb des Breko verschärft sich der Wettbewerb. Open Access soll helfen, aber das wollen nicht alle.
/ Achim Sawall
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Auf dem Land baut Deutsche Giganetz aus. (Bild: Deutsche Giganetz)
Auf dem Land baut Deutsche Giganetz aus. Bild: Deutsche Giganetz

Der Konkurrenzkampf um Glasfaserausbaugebiete nimmt stark zu. Das sagte Breko-Geschäftsführer Stephan Albers(öffnet im neuen Fenster) am 6. September 2022. "Wir erleben im Markt und mittlerweile auch innerhalb des Breko einen intensiven Wettbewerb um die Ausbaugebiete."

Wettbewerb sei belebend und gut für den Ausbaufortschritt, auf der anderen Seite gelte es, "in dieser volkswirtschaftlich angespannten Phase mehr denn je, nachhaltig auszubauen, Überbau zu vermeiden und Ressourcen zu schonen" , warnte Albers.

Netzbetreiber sollten lieber auf Open Access setzen, statt sich gegenseitig zu überbauen oder bei der Vermarktung zu bekämpfen. "Über 80 Prozent der Breko-Unternehmen öffnen ihre Netze bereits für Wettbewerber und 23 Prozent der Glasfaseranschlüsse der Breko-Netzbetreiber werden schon jetzt über Open-Access-Partner vermarktet" , sagte Albers. Diese Entwicklung werde sich in den kommenden Jahren noch deutlich verstärken.

"Warum sollte der sich verbrennen, damit es ein anderer warm hat?"

Das sehen nicht alle so. Wilhelm.tel-Chef Theo Weirich erklärte im Juli 2022 , dass Open Access, wobei Glasfaser-Infrastruktur an Konkurrenten vermietet wird, gerne als Allheilmittel gesehen werde, aber die Öffnung ergebe "nur im mehrgeschossigen Wohnungsbau Sinn, also in Städten. Dort wird man am Anfang eine Glasfaserinfrastruktur maximal zu 50 Prozent auslasten können." Mit Bitstream-Access (BSA) und Open Access komme man auf bis zu 80 Prozent Auslastung.

Auf dem Land sehe das anders aus. "Da liegen mehr als 75 Prozent der Kosten auf Seiten des Netzbetreibers. Warum sollte der sich verbrennen, damit es ein anderer warm hat?" , fragte Weirich.

Jan Georg Budden, Chef des Netzbetreibers Deutsche Giganetz, wollte noch im Mai 2022 in absehbarer Zeit keine anderen Firmen mit Open Access in sein Netz lassen. "Wir sehen keinen Anreiz, in den nächsten Jahren Open Access anzubieten. Zumal wir auch einen Großteil unsubventioniert aufbauen. Wir konzentrieren uns auf B2C und haben ein starkes Branding aufgebaut."

Unternehmenssprecher Frank Wittich-Böcker bemühte sich danach, die zu offenen Worte wieder einzufangen. Deutsche Giganetz stehe für Open Access und den kooperativen Ansatz, sagte der Sprecher. In den vergangenen Wochen wurde eine Open-Access- Zusammenarbeit mit Leonet bekannt(öffnet im neuen Fenster) gegeben.


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