Aus und vorbei: Bose schaltet Soundtouch-Lautsprecher ab

Bose hat seinen Kunden mitgeteilt(öffnet im neuen Fenster) , dass die Cloudunterstützung für die Soundtouch-Lautsprecherreihe im Februar 2026 endet. Der Audiotechnik-Hersteller begründet die Entscheidung mit veralteter Infrastruktur und den Herausforderungen bei der Wartung alter Technologie.
Das Soundtouch-System wurde 2013 eingeführt und ermöglichte es Nutzern, Musik von Diensten wie Spotify, Pandora und Amazon Music mit einer einzelnen App zu steuern und die Wiedergabe auf Hardware-Tasten der Lautsprecher abzulegen.
Die Presets bei Bose-Soundtouch-Systemen funktionieren wie die Favoritentasten beim Autoradio: Sie speichern eine bestimmte Musikquelle (z.B. einen Internetradiosender, eine Playlist oder ein Album von Spotify oder eine lokale Musikbibliothek) und können diese dann mit einem einzigen Tastendruck sofort wiedergeben. Nach der Abschaltung am 18. Februar 2026 werden diese Streamingfunktionen auf den Geräten nicht mehr funktionieren und auch die Multiroom-Wiedergabe wird nicht mehr möglich sein.
Das Unternehmen erklärte online, dass sich die von Musik-Streamingdiensten genutzten Drittanbieter-Technologien weiterentwickelt hätten, was die Wartung der älteren Plattform erschwere. Bose gab an, dass die weitere Unterstützung des Systems mit den erwarteten Performance- und Sicherheitsstandards nicht mehr tragbar sei.
Eingeschränkte Funktionen nach der Abschaltung
Die betroffenen Lautsprecher behalten nach dem Ende der Clouddienste einige Grundfunktionen. Modelle mit Bluetooth, Aux-Eingang oder HDMI-Anschluss können weiterhin Audio abspielen, wenn sie mit externen Geräten verbunden sind. Allerdings werden die Preset-Tasten und die direkten Streamingfunktionen, die das Soundtouch ausmachten, ihren Dienst einstellen.
Alle Nutzer- und Telemetriedaten der Soundtouch-Produkte will Bose bis zum 25. Februar 2026 löschen.
Präzedenzfälle in der Branche
Die Situation ist nicht neu – Hersteller geben regelmäßig alte Plattformen auf und machen so Hardware mehr oder minder zu Elektroschrott.
Sonos erzeugte 2020 ähnliche Probleme, als es seine Produktpalette in die ältere S1- und die neuere S2-Software-Plattform aufteilte . Sonos stellt jedoch weiterhin Cloudkonnektivität für diese Legacy-Geräte bereit und ermöglicht ihnen das Streaming von Musikdiensten.
Logitech informiert derzeit Kunden per E-Mail darüber, dass der Smart-Home-Schalter Pop in Kürze nicht mehr nutzbar sei. Am 15. Oktober 2025 wird der Hub des Pop-Schalters abgeschaltet, so dass auch die entsprechenden Schalter nicht mehr verwendet werden können. Damit werden die 130 Euro teuren Schalter zu Elektroschrott.
Belkin schaltet am 31. Januar 2026 seine Wemo-Cloud ab und macht damit 27 Smart-Home-Produkttypen – darunter Lampen, Steckdosen und Schalter – weitgehend unbrauchbar, von denen einige erst bis Ende 2023 verkauft wurden. Nach der Abschaltung funktionieren weder die Wemo-App noch die Steuerung über Amazon Alexa oder Google Home, lediglich Besitzer einer Homekit-Installation oder der vier Thread-basierten Wemo-Geräte können ihre Produkte weiter nutzen.



