Aurora: Exaflops-Supercomputer wartet auf Intel
Die Hardware des Exascale-Supercomputers Aurora ist installiert, bis auf die Kernkomponenten: Intel muss noch CPUs und Beschleuniger liefern.

Intel hat sich zum Fortschritt des Aurora-Supercomputers geäußert: Nachdem der Hersteller zuletzt eine Strafzahlung in Höhe mehrerer Hundert Millionen US-Dollar wegen jahrelanger Verzögerung leisten musste, geht es voran. Die Installation der Management- und Storage-Nodes ist erfolgt, die Kühlung soll einsatzbereit sein.
Erste Validierungscluster für die spätere Hardware laufen bereits, doch die hat Intel bisher nicht geliefert: Der Aurora-Supercomputer des Argonne National Laboratory (ANL) soll aus 10.000 Nodes bestehen, die sich jeweils aus zwei Xeon-Prozessoren und sechs GPU-Beschleuniger zusammensetzen. Somit soll eine theoretische Rechenleistung von über zwei Exaflops erzielt werden, sobald der Aurora fertiggestellt ist.
Bei den Xeon-CPUs handelt es sich um Sapphire Rapids (SPR), das sind bis zu 60-kernige Chips im Intel-7-Fertigungsverfahren, welche die aktuellen Golden-Cove-Microarchitektur nutzen. Als GPU-Beschleuniger kommen die Ponte Vecchio (PVC) zum Einsatz, sie kombinieren Xe-HPC-Grafikkerne mit Rambo-Cache und HBM2-Stapelspeicher als aufwendige Chiplet-Konstruktion für den Großteil der Rechenleistung.
US-Exaflops-Supercomputer sind spät dran, China prescht vor
Wann der Bau des Aurora abgeschlossen und der Supercomputer verfügbar sein wird, sagten weder Intel noch das Argonne National Laboratory. Die Bewerbungsphase für die akademische und industrielle Nutzung des Systems wurde diese Woche eröffnet, damit zum Start bereits erste Projekte darauf laufen können. Denkbar wäre eine offizielle Inbetriebnahme bis Ende 2022, die eigentliche Verfügbarkeit wäre dann ab 2023 zu erwarten.
Auch andere Exaflops-Supercomputer sind von Verzögerungen betroffen: Der Frontier des Oak Ridge National Laboratory (ORNL) soll ab Januar 2023 starten, weshalb mit dem Crusher eine Mini-Version vorab installiert wurde. Auch der El Capitan des Lawrence Livermore National Laboratory (LLNL) scheint erst nächstes Jahr fertig zu werden. Alle genannten Systeme entstehen im Auftrag des US-amerikanischen Energieministeriums, dem Deparment of Energy (DoE).
Derweil sollen in China schon zwei Exaflops-Supercomputer in Betrieb sein: Der Ocean Light nutzt die in Shanghai entwickelten SW26010 Pro, das System soll theoretisch 1,525 Exaflops bei doppelter Genauigkeit und 1,05 Exaflops im Linpack schaffen. Der Tianhe-3 mit ARM-basierten Phytium-CPUs und den in China entworfenen Matrix 2000+ als Beschleunigern soll auf eine Spitzenleistung von 1,7 Exaflops kommen.
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