Aufsichtsrat Plattner: Sein Nachfolger kennt 80 Prozent der SAP-Tätigkeit
Der frühere Deloitte-Chef Punit Renjen ist bei dem Beratungsunternehmen für SAP zuständig gewesen. Hasso Plattner hält ihn für die erste Wahl.

Der SAP-Gründer und Aufsichtsratsvorsitzende Hasso Plattner (79) wird im kommenden Jahr sein Amt aufgeben. Nach einem "strukturierten Übergabeprozess" soll Punit Renjen die Aufgabe übernehmen, der bis Ende 2022 Chef des Beratungsunternehmens Deloitte war.
Renjen habe Deloitte "unglaublich nach vorn gebracht", sagte Plattner dem Handelsblatt: "Es ist schwierig, einen Kandidaten mit so einer Reputation und so einer Kenntnis des Marktes zu finden."
Der Umsatz des Beratungsunternehmens stieg in Renjens siebenjähriger Amtszeit von 35 auf 59 Milliarden US-Dollar. Der Manager sei bei Deloitte zwischenzeitlich für SAP zuständig gewesen, betont Plattner. "80 Prozent von dem, was wir machen, kennt er: verkaufen, beraten, Kundenprojekte erfolgreich durchführen - nur die Software hat Deloitte nicht selbst entwickelt, sondern von uns bezogen."
Besonders Renjens Blick von außen könne dem Dax-Konzern helfen, sagte Plattner: "Er betrachtet die Kunden ganzheitlich, dadurch sieht er auch die Stärken und Schwächen von SAP, die Löcher in SAP-Systemen. Da kann er dem Vorstand sicher helfen, das Unternehmen besser zu sehen."
Deutschkenntnisse nicht vorhanden
Noch vor einem Jahr hatte Plattner geäußert, dass der Aufsichtsratschef von SAP Deutschland kennen und Deutsch sprechen müsse. Dieses Kriterium habe man nicht aufrechterhalten können, sagt der Mitgründer nun. "Amerika kennen, die Branche verstehen, eine gute Persönlichkeit sein - man kann nicht alles haben." Renjen stammt aus Indien und lebt seit 1984 in den USA.
Wie Plattner seine Zeit künftig nutzen wird, weiß er noch nicht: "Das wird kein Aufbruch zu neuen Ufern. Vielleicht gehe ich etwas häufiger in meine Museen." Die Amtszeit von Plattner endet erst im Mai 2024.
Plattner hat SAP im Jahr 1972 gemeinsam mit Dietmar Hopp, Claus Wellenreuther, Klaus Tschira und Hans-Werner Hector gegründet und führt seit 2003 den Aufsichtsrat.
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