Softwareversorgung ist elementar für Lebensdauer eines Gebrauchtgerätes

Eine Kennzeichnung wie bei Google würden wir uns analog zum Mindeshaltbarkeitsdatum auf Lebensmitteln bei allen Elektrogeräten, insbesondere aber bei Smartphones wünschen. Gerade bei einer Kaufentscheidung für Refurbished-Geräte ist die Versorgung mit Updates und damit in gewisser Weise auch die Lebensdauer eine relevante Information. Zwar veröffentlicht Samsung eine Liste der Geräte, die sich gerade noch im Support befinden, gestaffelt nach monatlichen, dreimonatlichen und gelegentlichen Sicherheitsupdates, allerdings heißt es zu der Supportdauer lapidar: "Wir können keine pauschale Aussage dazu treffen, über welchen Zeitraum bestimmte Mobilgeräte von uns mit Updates versorgt werden."

Wer sich heute also ein generalüberholtes Galaxy S9 oder S10 kauft, kann nur schätzen, wie lange es verwendet werden kann. Das Galaxy S7 wurde beispielweise bis Anfang 2020 mit Sicherheitsupdates versorgt - allerdings hat das Gerät kein Android 10 mehr bekommen. Das Galaxy S8 bekommt nur noch vierteljährliche Sicherheitsupdates, ein Upgrade auf Android 10 oder gar das kommende Android 11 ist nicht geplant.

Mit dem Einstellen der Updates werden die Smartphones nach wenigen Jahren Elektroschrott, obwohl die Hardware noch intakt ist. Letztlich könnte man das Verhalten der Hersteller als eine Art geplante Obsolezenz betrachten, denn das oftmals beim Kauf nicht absehbare Ablaufdatum des Smartphones schränkt die Lebensdauer der Geräte erheblich ein - und erzeugt jede Menge Elektromüll.

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) fordert die Smartphone-Hersteller dazu auf, ihre Geräte mindestens fünf Jahre lang mit Sicherheitsupdates zu versorgen. Bereits beim Kauf solle in der Gerätebeschreibung eingesehen werden können, wann der Supportzeitraum endet und wie lange das Gerät mit der jeweils aktuellen Betriebssystemversion versorgt wird. Das würde nicht nur für informierte Verbraucher sorgen, sondern auch für weniger unsichere Geräte und weniger Elektroschrott. Hier müssten die Hersteller oder der Gesetzgeber jedoch dringend handeln.

Fazit

Bei aufbereiteten Smartphones lässt sich mitunter einiges gegenüber dem Neupreis sparen, besonders ältere Topmodelle sind deutlich günstiger als das entsprechende Neugerät. Selbst in bestem Zustand der Gebrauchtgeräte sind sowohl viele iPhones als auch Samsung-Geräte merklich günstiger.

Bei sehr neuen Modellen hingegen ist die Ersparnis so gering, dass mitunter eher ein Neukauf lohnt. Wer sich vor allem aufgrund der finanziellen Seite für ein wiederaufbereitetes Smartphone interessiert, sollte auf jeden Fall vergleichen. Ein Refurbished-Gerät muss nicht automatisch eine Riesenersparnis bedeuten.

Unbedingt beachtet werden sollte, ob das gewünschte Gerät noch mit Softwareupdates versorgt wird. Das Galaxy S7 gibt es beispielsweise bereits für um die 180 Euro in neuwertigem Zustand - das Gerät bekommt allerdings von Haus aus keinerlei Updates mehr, nicht einmal Sicherheitsupdates. So kann sich ein Schnäppchen schnell als Niete herausstellen.

Google garantiert immerhin drei Jahre lang Betriebssystem- und Sicherheitsupdates. Lang ist das nicht, aber man weiß immerhin, woran man ist. Bei den meisten anderen Android-Herstellern ist man mit derartigen Zusagen vorsichtig. Apple hingegen unterstützt seine Geräte bisher fünf Jahre und länger. Wer sich also ein zwei Jahre altes iPhone kauft, wird auch in den kommenden Jahren mit ziemlicher Sicherheit sowohl Sicherheits- als auch Versionsupdates erhalten. Garantiert wird jedoch auch das nicht: Eine Webseite mit einem garantierten Mindesthaltbarkeitsdatum wie bei Google sucht man bei Apple vergebens.

Da Refurbished-Geräte naturgemäß meist schon mehrere Monate bis mehrere Jahre auf dem Markt sind, lohnt sich der Kauf vor allem für Modelle, die noch lange mit aktueller Software versorgt werden. Hier haben definitiv Apples iPhones Vorteile, obendrein lässt sich bei diesen am meisten Geld sparen und letztlich auch am meisten für die Umwelt tun. Bei Android bleibt zu hoffen, dass sich an der Update-Kultur dringend etwas ändert. Hier sollte Google Vorbild sein und seine Support-Dauer auf wenigstens fünf Jahre ausbauen.

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 Auch relativ aktuelle Top-Modelle von Samsung sind nicht sonderlich günstiger
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LH 14. Aug 2020

Ein wenig mehr musst du schon liefern, immerhin RexRex Argumente korrekt. Viele...

Neuro-Chef 13. Aug 2020

Einzelne PhotoTAN Apps stellen sich da an, man sollte daher Magisk Hide bereits vor dem...

quineloe 13. Aug 2020

Mal abgesehen davon, dass man bei Neugeräten vielleicht ein bisschen Ärger haben kann...

Dernamenlose 13. Aug 2020

Im Artikel wurde neben Google selbst als Smartphone Hersteller mit langem Support...



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