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Auf hoher See: Wie US-Flugzeugträger 5 TByte an Daten täglich übertragen

Durch das Projekt Flank Speed Edge können Schiffe der US Navy mit Cloud -Diensten kommunizieren und Windows-Updates auf See einspielen.
/ Oliver Nickel
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Die USS Abraham Lincoln ist das aktuelle Testschiff für schnelles Internet auf See. (Bild: US Navy)
Die USS Abraham Lincoln ist das aktuelle Testschiff für schnelles Internet auf See. Bild: US Navy

Die Vernetzung verschiedener militärischer Zweige ist für die Streitkräfte der USA stets ein wichtiges Thema. Besonders herausfordernd ist es, einzelne Schiffe mit dem Netzwerk zu verbinden, wenn diese auf See unterwegs sind und keinen Zugang zu schneller Glasfaser haben.

Zu diesem Zweck hat die US Navy das Projekt Flank Speed Edge eingeführt. Zurzeit wird dies an Bord des Flugzeugträgers USS Abraham Lincoln getestet, berichtet das US-Magazin Federal News Network(öffnet im neuen Fenster) .

Das Schiff kann täglich etwa 3 bis 5 Terabyte an Daten mit Stationen an Land und mit der Heimat austauschen. Möglich macht das ein schnell wachsendes Netzwerk an Internetsatelliten, die drahtlos mit Bodenstationen und mobilen Hauptquartieren wie dem Flugzeugträger kommunizieren können.

Die Satelliten übertragen dabei aktuell unkritische Daten wie etwa private Voice-over-IP-Telefonate, Ersatzteilbestellungen oder Medienkonsum. Auch können über die schnelle Internetverbindung diverse Dienste in der Cloud abgerufen werden.

Ein Problem, das mit Flank Speed Edge gelöst werden kann: An Bord des Schiffs müssen viele Computer mit Windows-Updates, Sicherheitspatches und anderen Daten aus dem Internet möglichst aktuell gehalten werden. Das kann über Satelliteninternet live und auf Abruf durchgeführt werden. Dabei arbeitet ein kleines Team aus drei IT-Admins, um die Infrastruktur für etwa 5.000 Menschen auf dem Schiff am Laufen zu halten.

Offlinemodus im Gefecht

In einigen Fällen wird die Satellitenverbindung - das Schiff ist kompatibel mit militärischen und kommerziellen Netzwerken wie Starlink - allerdings aus Sicherheitsgründen gemieden. Im Offlinemodus werden die Daten und Rechenkapazitäten an Bord genutzt, um die Funktionalität des Flugzeugträgers sicherzustellen. Das ist beispielsweise im Kampfeinsatz der Fall.

"Stellen Sie sich eine Zukunft vor, in der wir alle Daten auf einem portablen Gerät speichern können und mit diesen Daten weiterhin interagieren können, wenn wir uns offline schalten müssen" , sagte Commander Kevin White. Die Vision ist es, Daten zuvor über schnelle Verbindungen per Satellit auf lokale Geräte zu übertragen. So könne ein normaler Betrieb unabhängig der Gefechtsstufe gesichert werden.


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