Audi Charging Hub in Berlin: Günstiger Strom neben der Hummertheke

Audi hat eine weitere Schnellladestation errichtet. Die lockt nicht nur mit einem "Genießerbistro", sondern auch mit günstigem Strom für Ad-hoc-Lader.

Ein Bericht von veröffentlicht am
Der Audi Charging Hub in Berlin ermöglicht recht günstiges Schnellladen.
Der Audi Charging Hub in Berlin ermöglicht recht günstiges Schnellladen. (Bild: Audi)

Die Zeiten, in denen Schnelllader für Elektroautos nur an Autobahnen zu finden waren, sind zum Glück vorbei. Neben Stromkonzernen wie EnBW, EWE oder Pfalzwerke sind auch Tankstellenbetreiber wie Total, Shell oder Aral schon an innerstädtischen Standorten in Berlin aktiv. Dass der Autohersteller Audi hier nach Nürnberg und Zürich nun einen dritten Charging Hub eröffnet hat, fällt auf der Karte mit Schnellladestationen daher kaum auf. Dennoch könnte sich der Ladebesuch dort lohnen. Sogar finanziell.

Inhalt:
  1. Audi Charging Hub in Berlin: Günstiger Strom neben der Hummertheke
  2. Module aus verschiedenen Plattformen kombinierbar
  3. Handel mit Börsenstrom möglich

Gerade in innerstädtischen Bereichen schrecken fehlende Lademöglichkeiten vermutlich noch viele Autofahrer von der Anschaffung eines Elektroautos ab. Die Elektrifizierung einer Tiefgarage, falls dies möglich ist, kann mit hohen Kosten verbunden sein. Die öffentlichen Ladestellen mit Wechselstrom sind oft von Carsharing-Autos belegt. Zudem ist die Ladedauer tagsüber zeitlich begrenzt.

Lader, Gastro und Toilette

Innerstädtische Schnelllader sind daher eine gute Alternative, um in recht kurzer Zeit eine größere Reichweite nachzuladen. Anbieter wie EnBW bevorzugen dabei Standorte an Baumärkten, Supermärkten oder anderen Einzelhandelsgeschäften. Das Laden soll sich dann parallel zum Einkaufen erledigen lassen. Was bei möglichen Ladeleistungen von 300 Kilowatt (kW) und mehr auch kein Problem sein sollte.

Für Audi war ein Standort an einem Baumarkt jedoch keine Option. Der sogenannte Charging Hub soll auch ein gastronomisches Angebot sowie sanitäre Anlagen umfassen. Während das Unternehmen in Nürnberg dazu eine eigene Lounge betreibt, setzt man in Zürich und Berlin auf das direkte Umfeld der Ladestationen.

Standort auf Basis von GPS-Daten bestimmt

In Berlin wurde ein Standort gewählt, den die Audi-Fahrer ohnehin häufig anfahren. Das hat das Unternehmen anhand einer konzerneigenen Datenanalyse herausgefunden. Inzwischen sollen schon 500.000 Audis in Europa vernetzt sein, so dass der Konzern die anonymisierten Standortdaten auswerten konnte.

Ein bevorzugtes Audi-Fahrer-Ziel ist demnach der Parkplatz der Feinkostkette Frischeparadies am östlichen Zipfel des Stadtteils Prenzlauer Berg. Am Mittwoch gibt es dort kanadischen Hummer für 39 Euro. Der Markt stellt aber nicht nur ein "Genießerbistro" und die Toiletten zur Verfügung, sondern, was noch wichtiger ist: den Strom. Audi verzichtet an dem Standort auf eine eigene Trafostation und teilt sich den Strom mit dem 400-kW-Anschluss des Marktes. Benötigt würden jedoch nur 88 kW. Damit dennoch parallel an vier Ladepunkten mit bis zu 320 kW geladen werden kann, sind entsprechende Pufferbatterien erforderlich.

  • Nach Nürnberg und Zürich hat Audi in Berlin eine weitere Ladestation eröffnet. (Foto: Martin Wolf/Golem.de)
  • Der Charging Hub bezieht seinen Strom vom benachbarten Feinkostmarkt und von der eigenen PV-Anlage. (Foto: Audi)
  • Die Ladestation ist überdacht. Das Platzangebot ist großzügig bemessen. (Foto: Martin Wolf/Golem.de)
  • Audi ermöglicht Ad-hoc-Laden per EC- und Kreditkarte. Der Monitor ist höhenverstellbar. (Foto: Martin Wolf/Golem.de)
  • Die Schwenkarme erleichtern das Hantieren mit den Ladekabeln. (Foto: Audi)
  • Die Station ist laut Audi barrierefrei konzipiert. (Foto: Martin Wolf/Golem.de)
  • Dank der Schwenkarme liegen die Ladekabel nicht auf dem Boden, was sonst Rollstuhlfahrer behindern könnte. (Foto: Audi)
  • Die Station verfügt über sogenannte Second-Life-Batterien mit einer Kapazität von 1,05 Megawattstunden. (Foto: Audi)
  • Nur Audi-Fahrer können sich einen Ladepunkt reservieren. (Foto: Audi)
  • Auf großen Monitoren gibt es Infos rund um die Station. (Foto: Audi)
  • In dem Markt gibt es neben Toiletten auch ein "Genießerbistro". (Foto: Martin Wolf/Golem.de)
Nach Nürnberg und Zürich hat Audi in Berlin eine weitere Ladestation eröffnet. (Foto: Martin Wolf/Golem.de)

Ebenso wie in Nürnberg nutzt Audi dazu ausrangierte Autobatterien aus Vorserienfahrzeugen.

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Module aus verschiedenen Plattformen kombinierbar 
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HVorragend 06. Apr 2023 / Themenstart

Der ist dort aber echt gut!

kraemer 06. Apr 2023 / Themenstart

Die 50ct/kWh für eine DC-Ladesäule ist aus meiner Sicht in Ordnung. Klar günstiger wäre...

Bermuda.06 06. Apr 2023 / Themenstart

Die Konkurrenz macht es doch genauso und hat ähnliche Daten. Zum Thema Datenhoheit und...

fliflaflo 06. Apr 2023 / Themenstart

"Die Zeiten, in denen Schnelllader für Elektroautos nur an Autobahnen zu finden waren...

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