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Auch in Deutschland: Polizei zerschlägt Betrügernetzwerk mit 600-Millionen-Beute

An den Ermittlungen waren unter anderem Kölner Einsatzkräfte beteiligt. Die Täter sollen mit hohen Renditen für Fake- Investitionen geworben haben.
/ Marc Stöckel
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Polizisten aus NRW waren an den Ermitlungen beteiligt (Symbolbild). (Bild: Jeannette1980 from Pixabay)
Polizisten aus NRW waren an den Ermitlungen beteiligt (Symbolbild). Bild: Jeannette1980 from Pixabay

Strafverfolgern aus mehreren Ländern ist ein erfolgreicher Schlag gegen ein Netzwerk von Kryptobetrügern gelungen, die ihren Opfern mehr als 600 Millionen Euro abgenommen haben sollen. Einer Pressemitteilung von Eurojust(öffnet im neuen Fenster) zufolge waren mit der Kölner Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei auch deutsche Behörden an der Operation beteiligt – neben solchen aus Frankreich, Belgien, Zypern und Spanien.

Den Angaben nach hatten die Täter betrügerische Krypto-Investitionsplattformen eingerichtet und Interessenten mit dem Versprechen hoher Renditen angelockt. Um Anleger zu ködern, veröffentlichten sie unter anderem gefälschte Nachrichtenartikel und Erfahrungsberichte von Prominenten oder erfolgreichen Investoren und schalteten Werbung in sozialen Netzwerken.

Wer auf einer der besagten Plattformen Geld einzahlte, sah dieses allerdings nie wieder. Die Betrüger sollen Blockchain-Technologie, vermutlich einen Krypto-Mixer , genutzt haben, um insgesamt 600 Millionen Euro zu waschen und damit den Geldfluss zu verschleiern. Was sie danach mit dem Geld anstellten, geht aus der Meldung allerdings nicht hervor.

Kleiner Bruchteil der Beute beschlagnahmt

Nachdem mehrere Opfer der Betrügerbande ihre Verluste bei der Polizei gemeldet hatten, leiteten die Strafverfolger erste Ermittlungen ein. Eurojust koordinierte dabei die Zusammenarbeit der Behörden mehrerer Länder und stellte ein länderübergreifendes Ermittlungsteam zusammen. Nach einiger Vorarbeit fanden am 27. und 29. Oktober schließlich mehrere Hausdurchsuchungen statt.

Den Angaben zufolge wurden dabei insgesamt neun Tatverdächtige aus Zypern, Spanien und Deutschland verhaftet. Zudem konnten die Einsatzkräfte einige Geldreserven beschlagnahmen – 800.000 Euro auf Bankkonten, 415.000 Euro in Kryptowährungen und 300.000 Euro an Bargeld. Allzu viel scheint also von den 600 Millionen Euro nicht übrig geblieben zu sein.

Erst im Mai 2025 hatten Strafverfolger aus mehreren Ländern unter Anleitung von Europol und Eurojust eine andere betrügerische Investitionsplattform zerschlagen. Damals ging es um eine vergleichsweise überschaubare Beute von rund drei Millionen Euro. Auch bei dieser Aktion nahm die Polizei Tatverdächtige fest und durchsuchte Wohnungen in mehreren Ländern.


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