AT&T, Verizon: 5G-Ausbau in USA wegen Flugsicherheit gestoppt
Im C-Band sollte es jetzt in den USA endlich losgehen mit 5G. Doch die Luftfahrt-Branche setzt eine Verschiebung durch.

Die beiden führenden US-Mobilfunkbetreiber AT&T und Verizon Communications setzen den Ausbau im C-Band wegen Bedenken der Luftfahrtaufsichtsbehörde Federal Aviation Administration (FAA) zeitweise aus. Das berichtet das Wall Street Journal unter Berufung auf Regierungs- und Branchenvertreter. Der Beginn des Ausbaus wird erst einmal vom 5. Dezember 2021 auf den 5. Januar 2022 verschoben.
Es geht laut den Quellen des Wall Street Journal darum, Bedenken einer möglichen Störung wichtiger Cockpit-Sicherheitssysteme auszuräumen. Experten der Telekommunikationsbranche sehen demnach keine Notwendigkeit weiterer Maßnahmen, weil verfügbare Fakten keinen Anlass gäben zu behaupten, dass das 5G-Netz die Flugausrüstung stören könnte.
Mobilfunkanbieter in einigen anderen Ländern wie Deutschland nutzen bereits die betreffenden Frequenzen. Verizon, der größte Mobilfunkbetreiber des Landes, sagte, man habe den Ausbaustart nur verschoben, um "guten Willen" zu beweisen.
Anfang dieser Woche hat die FAA ein spezielles Bulletin an Piloten, Fluggesellschaften und Luft- und Raumfahrthersteller herausgegeben, das vor potenziellen 5G-Störungen warnt.
Netzbetreiber gaben rund 81 Milliarden USA-Dollar für C-Band aus
Das C-Band-Spektrum deckt Funkfrequenzen zwischen 3,7 und 4,2 Gigahertz ab. Verizon, das unter dem Namen Cellco Partnership bot, gab am meisten für die Auktion aus und musste 45 Milliarden US-Dollar für 3.511 Frequenzlizenzen überweisen. AT&T hatte 23 Milliarden US-Dollar für 1.621 Lizenzen geboten. T-Mobile hatte das dritthöchste Gebot von 9 Milliarden US-Dollar für 142 Lizenzen abgegeben. Der von der Deutschen Telekom kontrollierte Mobilfunkbetreiber hatte sich bereits durch die Übernahme von Sprint im April große Bestände an 2,5-Gigahertz-Mittelband sichern können.
Die US-amerikanischen 5G-Auktionen haben sich zuvor weitgehend auf das Millimeterwellenspektrum konzentriert, das eine enorme Kapazität, aber eine begrenzte Abdeckung und schlechte Durchdringung von Objekten bietet. Das C-Band-Spektrum wurde in den USA bisher von Satellitenanbietern zur Bereitstellung für Satelliten-Downlinks zu den Erdfunkstellen (Satellite Earth Stations, SES) und vom US-Militär verwendet. Die FCC begann erst im Dezember 2020 mit der Versteigerung von 280 MHz des Frequenzblocks, die Auktion endete am 15. Januar. Etwa 200 MHz des Spektrums in diesem Band werden weiterhin für Satellitendienste verwendet.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Wie sieht's denn dort damit aus? Die Radar Altimeter, die uU durch Funksignale im...