Störgeräusche durch die Grafikkarte
Vor der Beurteilung der Klangqualität noch eine Anmerkung: Die technische Ausstattung der Strix Soar ähnelt stark dem Ausstattungsniveau, das einige Mainboard-Hersteller ihrem Onboard-Sound angedeihen lassen. MSIs Z170A Gaming A9 Ack etwa verwendet ebenfalls eine Kombination aus CM6632A und Sabre 9006AS und einen OP1652-Operationsverstärker von Texas Instruments. Allerdings kostet die MSI-Platine fast 400 Euro und damit so viel wie die Asus Strix Soar und der Beyerdynamic MMX300 zusammen. Wer nur die Hälfte ausgeben möchte, kauft eine Strix Soar und ein Mittelklasse-Mainboard.
Direkt nach dem Einbau und der Treiberinstallation der Strix Soar fiel uns ein leises - aber dennoch nerviges - Zirpen auf dem linken Ohr auf, wenn wir den Mauszeiger bewegen. In Spielen tritt dieses Störgeräusch nicht auf, dafür dringt bei 3D-Last ein deutlich hörbares, hochfrequentes Fiepen aus der linken Ohrmuschel. Mit unserer Radeon R9 Nano ist das Störgeräusch besonders fies, da die Grafikkarte ihre Frequenz und Spannung im Millisekundenbereich ändert. Mit einer mit bis zu 1 GHz taktenden Radeon R9 290X ist das Fiepen geringer, in ruhigen Spielpassagen aber immer noch hörbar. Mit 800 MHz wird das Störgeräusch dumpfer und viel leiser, da weniger Lastspitzen auftreten.
Mit diesem Problem stehen wir nicht alleine dar: Bei Amazon gibt es gleich mehrere solcher Aussagen. Was genau mit der Strix Soar nicht stimmt, haben wir einzugrenzen versucht. Der Wechsel auf ein dediziertes Stromkabel, einen anderen PCIe-Slot und eine Abschirmung per Alufolie halfen nicht, wir tippen auf ein suboptimales Platinen-Layout. Auch mit einem Logitech-G633-Headset, einem Silverstone- anstelle eines Seasonic-Netzteils, einer Geforce GTX 970 und Skylake- statt Ivy-Bridge-Mainboard trat das Fiepen auf.
Die Problematik ließ sich auf Grafikkarten und Netzteile eingrenzen, was Asus nach Rücksprache mit dem R&D-Team in Taiwan bestätigte: Der Hersteller rät zu Energieversorgern mit Ferrit-Kernen zur Störungsunterdrückung an den PCIe-Kabeln, zudem sollen die Stränge physikalisch möglichst weit voneinander entfernt sein, um eine Intermodulation zu verringern. Die Grafikkarte aus der Rechnung zu nehmen, ist unmöglich: Prinzipiell sollte die Leistungsaufnahme möglichst wenig schwanken, was bei heutigen Modellen jedoch massiv der Fall ist - innerhalb einer Millisekunde treten oft ein Dutzend Lastspitzen auf.
Im Büro ließ sich leider kein funktionierendes Netzteil mit Ferrit-Kernen auftreiben, einzig ein altes und defektes Modell befand sich im Testlabor.
Ist der Spiele-Sound laut genug und die Impedanz im Sonic Studio genannten Treiber auf die dritte von drei Stufen gestellt, klingt die Strix Soar sehr gut. Höhen, Mitten und Tiefen werden klar und detailliert dargestellt, der Bass ist knackig. In Shootern wie Battlefield 4 überzeugt die Räumlichkeit, wir können Gegner problemlos orten und die Sprachqualität ist sauber. Für Titel wie Elder Scrolls Online, bei denen eher die Atmosphäre als der kompetitive Gedanke zählt, empfinden wir die Surround-Simulation als empfehlenswert.
Nennenswert anders als CMSS 3D klingt Asus' Implementierung nicht, subjektiv ist sie aber besser als Razers kostenlose Surround-Lösung. Die Strix Soar unterstützt laut digitalem Handbuch (PDF) Dolby Digital Live und DTS, ausprobiert haben wir das allerdings nicht. Der Treiber verfügt unter anderem einen Bass-Boost, eine Dynamik-Kompression, einen Equalizer, diverse Hall-Effekte und (Pseudo-)Stimmverbesserungen. Für Hörgeschädigte nützlich ist das Sonic Radar, das den Spiele-Sound in Form eines Radars visualisiert.
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Asus Strix Soar im Test: Wenn die Soundkarte vom Pixelbeschleuniger bespielt wird | Fazit und Verfügbarkeit |
Danke, werde ich nachher probieren! :-)
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