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Asus ROG Xbox Ally X: Verfügbarkeit und Fazit

Die Verarbeitung macht einen ordentlichen Eindruck. Die Gehäuseform erinnert vage an den Xbox-Controller, das Tastenlayout ist fast identisch – nur breiter. Es gibt Hall-Effekt-Sticks und angenehm präzise Trigger. Das D-Pad fällt etwas ab, fühlt sich billig an, aber insgesamt liegt das etwas mehr als 700 Gramm schwere Gerät auch bei langen Sessions sehr gut in den Händen.

Besonders praktisch: zwei frei belegbare Rücktasten, die sich für häufig genutzte Funktionen oder Makros eignen. Ein Netzteil (wird nicht mitgeliefert!) sollte man allerdings dabeihaben – ohne 65 W erscheinen regelmäßig Warnungen, dass die Leistung begrenzt wird.

Das Herzstück des Systems ist das Command Center, über das man per Tastendruck Leistungsprofile und Auflösungen wechseln kann. Je nach Energieeinstellung läuft der Ally X im Leise-Modus mit 13 W oder im Turbomodus mit 25 W.

Letzterer bringt maximale Performance, leert den Akku aber in weniger als zwei Stunden. Im mittleren Leistungsbereich hält das Handheld knapp vier Stunden durch, bei Cloudstreaming laut Hersteller sogar bis zu sieben. Das ist solide, aber klar: Der Ally X ist kein Gerät für lange Outdoor-Sessions, sondern eher für Sofa, Bahn und Hotelzimmer mit Steckdose.

Die Softwareoberfläche Armoury Crate SE soll Spiele aus unterschiedlichen Quellen zusammenführen – also Steam, Epic, Xbox App und andere. Das klappt im Ansatz, wirkt jedoch noch etwas unfertig.

Manche Einträge führen ins Leere, Updates erscheinen doppelt, und nicht alles lässt sich über das Command Center starten. Es ist funktional, aber nicht elegant, ganz anders als beim Steam Deck , wo Valve das komplette System aus einer Hand liefert.

Im Vergleich dazu hat der Ally X den Vorteil des offenen Windows-Ökosystems. Maus, Tastatur, externe SSD oder ein Dock lassen sich problemlos anschließen, und wer mag, verwandelt das Handheld in Sekunden in einen Mini-PC mit großem Monitor.

Das 7-Zoll-Display überzeugt mit hohem Kontrast, kräftigen Farben und Freesync, das Tearing verhindert. Die Kühlung arbeitet effektiv, bleibt aber deutlich hörbar, wenn die Lüfter unter Volllast anlaufen. Immerhin wird die Rückseite nur warm, aber nie heiß.

Das schwarze Asus ROG Xbox Ally X kostet 900 Euro, eine weiße Variante mit etwas weniger leistungsstarker Hardware und ohne "X" im Namen ist für 600 Euro unter anderem bei Asus und Microsoft erhältlich.

Fazit

Der Asus ROG Xbox Ally X ist kein Ersatz für eine Xbox, sondern ein tragbarer Windows-PC im Konsolenkleid. Das Handheld verfügt über eine Menge Leistung, ein gutes Display und ausreichend Anschlussmöglichkeiten, verlangt aber gleichzeitig Geduld und technisches Verständnis.

Für Spieler, die ihr Steam Deck manchmal zu eingeschränkt finden, ist der Ally X ein logischer nächster Schritt: mehr Power, mehr Möglichkeiten, aber auch mehr Aufwand. Das System ist vielseitig und offen, allerdings selten so komfortabel wie eine echte Konsole.

Im Alltag überzeugt das Handheld mit solider Performance und bequemer Bedienung, sobald man sich an die Eigenheiten gewöhnt hat. Richtig Spaß macht das Gerät, wenn man weiß, was man tut – wer einfach nur loszocken will, dürfte mit dem Steam Deck oder der Nintendo Switch 2 glücklicher werden.

Wer aber Lust auf Tüftelei hat und die Kombination aus PC-Freiheit und Handheld-Form sucht, findet im ROG Xbox Ally X einen spannenden Begleiter. Er ist kompakt, kompatibel – und halt auch ein bisschen kompliziert.


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