Supernova oder Gammablitz
Aber vielleicht war es eine Supernova? Wenn ein großer Stern am Ende seines Lebens explodiert, kann er jede Menge Zeugs ins All schleudern. Es gibt einen Ausbruch an kosmischer Strahlung, der die Erde treffen kann. Damit die Supernova den C-14 Anstieg verursachen kann, muss sie allerdings ungefähr 400 Lichtjahre von der Erde entfernt stattgefunden haben. Damit wäre sie selbstverständlich am Himmel zu sehen gewesen; ziemlich hell sogar. Sie wäre eines der hellsten Himmelsobjekte gewesen, fast so hell wie die Sonne selbst und auch am Tag sichtbar. Diese Supernova hätte keiner übersehen können.
Es existieren keine Berichte aus der damaligen Zeit, die so ein Ereignis beschreiben. Aber vielleicht wurde das Licht der Supernova durch Wolken aus interstellarem Material blockiert, die zwischen uns und der Supernova lagen? Auch das haben Hambaryan und Neuhäuser untersucht. Im fraglichen Abstand gibt es keine Wolken, die dicht genug sind. Vielleicht haben die Menschen die Supernova damals wirklich übersehen? Oder die Aufzeichnungen sind alle verschwunden? Das ist durchaus möglich - aber dann müsste man immer noch den Supernovaüberrest sehen. Die Explosion eines Sterns hinterlässt eine charakteristische Wolke, und wenn es auch möglich ist, dass Aufzeichnungen über 1.200 Jahre alte Himmelsbeobachtungen verloren gehen, so ist es fast unmöglich, dass die Astronomen einen so nahen und so jungen Supernovaüberrest übersehen haben.
Neben den Supernovae kommen auch noch Gammablitze als Quelle der kosmischen Strahlung infrage. Und hier glauben Hambaryan und Neuhäuser, die Ursache des C-14-Anstiegs gefunden zu haben. Es gibt zwei verschiedene Arten: lange Blitze, die mehr als zwei Sekunden dauern, und kurze Blitze. Die langen Gammablitze entstehen, wenn enorm große Sterne explodieren. Sie kommen als Ursache nicht infrage, denn sie würden anderen Mengen an C-14, Be-10 oder anderen Elementen erzeugen, als man beobachtet hat. Aber ein kurzer Gammablitz würde passen.
Findet ein Gammablitz in der Nähe der Erde statt, dann kann dabei die Atmosphäre stark geschädigt werden. Daraus kann ein Massensterben der Lebewesen auf der Oberfläche resultieren. Da aber im Jahr 774/775 nichts dergleichen passiert ist, muss der Gammablitz ausreichend weit entfernt passiert sein. Ungefähr 3.000 bis 12.000 Lichtjahre weit weg, sind damals vermutlich zwei Neutronensterne kollidiert. Denn genau das ist die Ursache der kurzen Gammablitze.
Unsere Sonne wird sich am Ende ihres Lebens zu einem weißen Zwerg wandeln. Schwerere Sterne werden zu Neutronensternen, noch schwerere zu schwarzen Löchern. So ein Neutronenstern ist nur ein paar Kilometer groß, wiegt aber mehr als unsere Sonne. Wenn nun aber zwei Sterne ein Doppelsternsystem bilden und beide am Ende ihres Lebens zu Neutronensternen werden, dann kriegt man ein Doppel-Neutronensternsystem. Und wenn die beiden Neutronensterne sich nahe genug kommen, dann können sie kollidieren. Und wenn das passiert, dann geht es wirklich rund.
Neutronensterne sind unvorstellbar dicht. Ein Kubikzentimeter seiner Materie, nicht mehr als ein Zuckerwürfel, wiegt so viel wie 100 Millionen Autos. Man kann sich vorstellen, was passiert, wenn zwei dieser Objekte zusammenstoßen. Oder besser gesagt: Man kann es sich nicht vorstellen. Aber man kann es berechnen. Die beiden Neutronensterne bilden entweder einen neuen, großen Neutronenstern oder ein schwarzes Loch! Und die Energie, die bei der Kollision frei wird, erzeugt einen kurzen Gammablitz.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Astrophysik: Vom Gammablitz getroffen | Ein unbemerkter Strahlungsschauer |
In der Sonne läuft eine stabile Kernfusion ab. Bei einer Nova oder auch einer Supernova...
http://de.wikipedia.org/wiki/Beteigeuze
Wie soll die Ozonschicht bitteschön Gammastrahlung abwehren? Um Gammastrahlen überhaupt...
Ja das ist eine passende erklärung. :D +1