Astrophysik: KI findet Radioblitze in Seti-Daten
Seit Jahrzehnten sucht Seti den interstellaren Raum nach Signalen ab, die von Außerirdischen stammen könnten. Dabei empfangen die Forscher auch andere astronomisch interessante Daten, wie etwa schnelle Radioblitze. KI hilft bei der Suche.

ET sagt immer noch nichts. Mit dem Einsatz neuer Technik haben Wissenschaftler in den Daten des Projekts Search for Extraterrestrial Intelligence (Seti) dennoch interessante Phänomene gefunden. Allerdings keine Botschaften von fremden Zivilisationen.
Dafür fand ein Algorithmus mit künstlicher Intelligenz (KI) in den Daten aus einer entfernten Galaxie 72 schnelle Radioblitze oder Fast Radio Bursts (FRB), sehr kurze Ausbrüche elektromagnetischer Strahlung.
Gerry Zhang, ein Doktorand an der Universität von Kalifornien in Berkeley und Mitarbeiter des Projekts Breakthrough Listen, schuf ein Convolutional Neural Network (etwa: faltendes neuronales Netzwerk, CNN), das den 400 Terabyte großen Datensatz durchsuchte. Die Daten hatte das Green Bank Teleskop im US-Bundesstaat West Virginia im August 2017 über fünf Stunden aufgezeichnet.
Konventionelle Algorithmen leisteten Vorarbeit
Zuvor waren die Daten schon einmal mit konventionellen Algorithmen bearbeitet worden, die 21 FRBs fanden. Diese Daten bildeten die Grundlage für Zhangs CNN. Das lernfähige System braucht schließlich Daten, mit denen es trainiert werden kann. Das Team wird seine Ergebnisse in der Fachzeitschrift Astrophysical Journal veröffentlichen.
Die nur wenige Millisekunden dauernden FRBs sind noch nicht lange bekannt. Über ihren Ursprung und ihr Entstehen rätseln Forscher noch. Erst von einem, FRB 121102, konnten sie den Ursprung in einer mehrere Milliarden Lichtjahre entfernten Galaxie ausmachen. Die neuen Ergebnisse lassen auch nicht darauf schließen, dass das Rätsel der FRBs so bald gelöst wird: Sie deuten darauf hin, dass die Signale nicht in einem bestimmbaren Muster empfangen werden.
Breakthrough Listen verfolgt wie Seti das Ziel, nach Zeichen außerirdischer Intelligenz zu suchen. Das Projekt wurde 2015 von dem russischen Industriellen Juri Milner gegründet, der es auch finanziert.
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Semizufällige Daten lassen sich nur gaaanz schwer komprimieren...
Nein Fruchtzwerg, das waren Spaceballs mit wahnsinniger Geschwindigkeit.